Gelsenkirchen. Im Rahmen der Lastschriftumstellung auf den Europäischen Standard verschickte die Stadt Gelsenkirchen Briefe, in denen sie Bürger aufforderte, ihre Einzugsermächtigung zu erneuern. Doch diese Post erhielten auch Bürger, die noch nie per Lastschrift gezahlt hatten.
Klaus Dieter Gettzke wunderte sich, als er am Dienstag ein Schreiben der Stadt aufmachte. Darin wurde er aufgefordert, im Zuge der Lastschriftumstellung auf den Europäischen Standard, kurz Sepa genannt, eine Einzugsermächtigung neu zu geben, damit weiterhin von seinem Konto abgebucht werden kann. Nur, Klaus Dieter Gettzke lässt nichts von der Stadtverwaltung abbuchen. „Vor 30 Jahren musste ich mal eine Fehlbelegerabgabe einziehen lassen. Die werden doch wohl nicht alle angeschrieben haben, die jemals per Lastschrift gezahlt haben?“, fragte er bei der WAZ nach.
Doch, das hat die Stadt offensichtlich. 50.000 Schreiben haben bzw. werden noch in den nächsten Tagen die Haushalte erreichen. Es sei aber nicht alles so gelaufen, wie es sein sollte. Dies räumte Stadtsprecher Martin Schulmann ein. „Es gab eine EDV-Panne.“ Als dies festgestellt wurde, seien die Briefe bereits in der Post gewesen.
Arbeitsaufwand ist nun ungleich höher
Wie viele Leute unnötigerweise aufgefordert wurden, das Formular unterschrieben zurückzuschicken, dies ließe sich nicht sagen. Und so fragen sich Klaus Dieter Gettzke und andere Anrufer, was passiert, wenn Leute, die es gar nicht müssen, ihr OK zur Abbuchung geben: „Wird denen das Geld abgebucht?“ Das dürfte nicht passieren, aber der Arbeitsaufwand in Sachen Umstellung auf Sepa ist für die Stadt nun ungleich höher. Schon allein, durch die Anrufer, wie Klaus Dieter Gettzke, die nun nachfragen, was das denn wohl soll.