Gelsenkirchen. . Rolf Wagemann veranstaltet mit sieben hochkarätigen Musikern am 21. Dezember ein einzigartiges Konzert im Hotel Maritim. Die Sponsorensuche wird für den „Jazz-Papst“ immer schwieriger.

Seit Jahrzehnten holt er die Jazz-Größen nach Gelsenkirchen und auch kurz vor Weihnachten wird es wieder ein Konzert vom Allerfeinsten werden. Das zumindest verspricht Rolf Wagemann. Der Gelsenkirchener „Jazz-Papst“ konnte für das Konzert am 21. Dezember im Maritim u.a. wieder Steve Yocum, Sean Moyses und Allrounder Engelbert Wrobel ins Boot holen.

Neben den „Oldtimern“ des Jazz werden auch junge Größen zu hören sein. Boris Odenthal zum Beispiel fing im Alter von drei Jahren mit dem Spielen der Trompete an. Als Kind war er bereits in einigen TV-Formaten zu sehen und gilt nun als einer der Top-Trompeter der Szene. „Die jungen Musiker stehen den Alten in nichts nach“, sagt Wagemann. Er spricht von einem anderen Jazz, der lange Zeit nicht da war. „Es gab eine Zeit, da wurde Jazz für tot erklärt. Da dachte man, die Alten sterben aus und die Neuen kommen nicht nach. Aber das hat sich geändert“, so Wagemann.

Organisation der Konzerte wird immer schwieriger

In den Niederlanden, eine Jazzhochburg in Europa, sei „Jumpin Jive“ gerade ein Trend. „Da wird nicht nur Musik gemacht, sondern auch auf der Bühne getanzt – in Petticoats“, so der Jazz-Papst. Etwas komisch sei ihm das auch vorgekommen, aber es ist eine andere Art, die auch in Deutschland auf dem Vormarsch sei.

Musiker aus Deutschland, Großbritannien und USA

Das Konzert findet am Samstag, 21. Dezember, um 20 Uhr im Maritim-Hotel (Am Stadtgarten 1) statt. Restkarten gibt es für 22 Euro im Vorverkauf vor Ort.

Auftretende Künstler sind Boris Odenthal (Trompete/Deutschland), Fraser M. Gartshore (Piano/Großbritannien), Steve Yocum (Posaune/USA), Engelbert Wrobel (Klarinette/Saxophon/Deutschland), Nils Conrad (Schlagzeug/Deutschland), Cleve Fenton (Sousafon/Großbritannien) und Sean Moyses (Banjo/Gitarre/Großbritannien).

Die Organisation der Jazz-Konzerte ist seit den 25 Jahren, in denen Wagemann sie durchführt, nach eigener Aussage immer schwieriger geworden. Nur durch die guten, zum Teil freundschaftlichen Kontakte, die Wagemann sich seit Jahrzehnten zu den Musikern aufgebaut hat, bleiben die Gagen auf einem bezahlbaren Niveau. „Würde ich die Künstler nicht privat, sondern über Agenturen ansprechen, würden Kosten auf mich zukommen, die ich nicht mehr stemmen könnte.“

Ensemble verkleinert

Durch Sponsoren finanziert findet nun die „24. Top 7“ statt. Angefangen hatte alles mit acht Künstlern 1990. Doch nun kann Wagemann auf „nur“ noch sieben Künstler zurückgreifen. Sie zählen zu den besten europäischen Jazz-Musikern und treten in dieser Konstellation nur ein einziges Mal auf. „Ich bin unglaublich stolz, diese Jazzer nach Gelsenkirchen holen zu können. Sie treten normalerweise in München, Berlin oder Düsseldorf auf und dann kommen sie hierher ins Ruhrgebiet, nach Gelsenkirchen“, schwärmt Wagemann.

Bei zukünftigen Konzerten könnte die Top-Besetzung allerdings weiter schrumpfen. „Ohne Sponsoren können wir das Konzert nicht stemmen. Oder wir müssten die Eintrittspreise erhöhen. Aber den Eintritt kann sich dann in Gelsenkirchen niemand mehr leisten.“