Gelsenkirchen. Die Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz in Schaffrath haben die Fachjury der Erich und Liselotte Gradmann-Stiftung überzeugt. Die Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH (APD) nahm den Preis in Stuttgart entgegen. APD betreut die Einrichtung seit ihrer Eröffnung im November 2008.

Die Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH (APD) segelt auf Erfolgskurs. Aktuelles Beispiel ist die ambulant betreute Einrichtung „Leben in Schaffrath“, die seit November 2008 unter dem Leitgedanken „Sicher wie im Pflegeheim – Leben wie Zuhause“ von der APD begleitet wird.

Das Haus hat drei ambulant betreute Wohngemeinschaften für demenziell erkrankte Menschen. Fast exakt fünf Jahre nach dem Bau des Hauses wurde der private Pflegedienst jetzt für das Projekt mit dem internationalen Gestaltungspreis 2013 der Erich und Liselotte Gradmann-Stiftung in Stuttgart ausgezeichnet.

Die Fachjury wählte das von der APD begleitete Wohnprojekt aus 22 Mitbewerbern aus und würdigte die „vorbildliche Milieugestaltung für Menschen mit Demenz“ in Gelsenkirchen-Schaffrath. Der Neubau dreier ambulanter Wohngemeinschaften sowie eines für das Quartier nutzbaren Nachbarschaftstreffs überzeuge durch seinen hohen gestalterischen Anspruch.

Vorbildliche Gestaltung von Wohn- und Pflegebereichen

Hervorgehoben wurde auch die ansprechende und wohnliche Innenraumgestaltung, die großzügigen Terrassen und der Sinnesgarten, der zu Begegnungen mit der Nachbarschaft einlädt. „Die Kombination von Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz und Bürgertreff stellt einen positiven Beitrag zur Einbindung von Menschen mit Demenz in das Gemeinwesen dar“, meint die Gradmann-Stiftung. Seit 2001 vergibt sie alle zwei Jahre einen international ausgeschriebenen Preis für vorbildliche Gestaltung von Wohn- und Pflegebereichen für Demente.

Menschen brauchen Hilfe bis ans Lebensende

Stellvertretend für die 280 MitarbeiterInnen nahm der Geschäftsführer des größten privaten Pflegedienstes in Gelsenkirchen, Claudius Hasenau, die mit 2000 Euro dotierte Auszeichnung in Stuttgart entgegen. Hasenau in seinem Dankwort: „Mit ihrer Auszeichnung ermutigt uns die Gradmann-Stiftung, unsere Ideen für mehr Autonomie, Kompetenzerhaltung, soziale Anregung und Privatsphäre bei der Betreuung dementer Menschen weiter zu verfolgen.

Wer an Demenz erkrankt, braucht Hilfe bis an sein Lebensende. Diese Hilfe muss so individuell wie möglich sein, um den vielen Aspekten der Krankheit gerecht zu werden.“ Im gemeinsamen Leben und Erleben liege der Schlüssel für ein würdevolles Dasein. An den drei Standorten Schaffrath, Sutum und Rheinelbe betreibt die APD Wohnprojekte nach diesen Vorstellungen.

Gemeinschaftsräume sind das Herzstück

Das Wohnprojekt „Leben in Schaffrath“ befindet sich am Standort einer ehemaligen, teilweise umgebauten Kirche in der Bauerschaft. Jeweils acht MieterInnen leben in einer WG. Jede/r bewohnt ein 16 Quadratmeter großes Zimmer. Herzstück jeder WG sind die Gemeinschaftsräume. Hier wird ein „normaler“, strukturierter Alltag gelebt.

Gut in die Schaffrather Nachbarschaft eingebunden

Die Wohngemeinschaften sind gut ins Schaffrather Umfeld eingebunden. Der Gottesdienst im Haus wird auch von Seniorinnen aus der Nachbarschaft besucht. Die Pfarrerin wohnt nebenan, es bestehen Kontakte zum nahen Schrebergarten und mit der Kindertagesstätte Nottkampstraße finden regelmäßig Begegnungen statt. Beim traditionellen Nachbarschaftsfest gehört die Hausgemeinschaft stets zu den Helfern und Gästen.Nach nur sechsmonatiger Bauzeit wurde das Wohnprojekt „Leben in Schaffrath“ für eine Bausumme von 2,3 Millionen Euro im November 2008 fertiggestellt. Verantwortlicher Architekt: Dipl.-Ing. Ulrich Domnik aus Geldenkirchen.