Gelsenkirchen. Als Brückenbauer verstehen sich Bedia Torun und ihr Kollege Admir Bulic von der Integrationagentur der AWO. Gerade eben haben sie stellvertretend für das Netzwerk, mit dem sie zusammenarbeiten, den 1. Preis im BAGSO Bundeswettbewerb 2013 entgegen genommen.

„Wir haben hier die Menschen zusammengebracht, die sich sonst nie begegnet wären“, freut sich Bedia Torun von der Integrationsagentur (IA) der Awo. Dass sie und ihr Kollege Admir Bulic bei ihrer Arbeit alles richtig gemacht haben, wurde den beiden Sozialarbeitern jetzt bestätigt: Beim Bundeswettbewerb 2013 hat die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) der Integrationsagentur den 1. Preis zuerkannt.

In der Laudatio heißt es u.a.: „Die Integrationsagentur der Awo Unterbezirk Gelsenkirchen/Bottrop leistet nach Auffassung der Jury eine vorbildliche Arbeit zur Gesundheitsförderung älterer Menschen.“

Ausgehend von der Erkenntnis, dass die Gruppe der älteren Migrantinnen und Migranten „eine der am schnellsten wachsenden Bevölkerungsgruppen der Bundesrepublik ist“, hat die Integrationsagentur schon vor Jahren angefangen, ein Netzwerk zu knüpfen, zu dem neben dem Referat Gesundheit der Stadt Gelsenkirchen, das Forum 2000, die Ehrenamtsagentur und viele verschiedene Migrantenorganisationen gehören. Denn die hier über die Jahre altgewordenen Zuwanderer, die dauerhaft nicht wieder in ihre Heimat zurückkehren, werden bisher kaum von Seniorenangeboten erreicht und nutzen Einrichtungen der Altenhilfe selten – eine gesellschaftliche Herausforderung für die nächsten Jahre.

Menschen für Gesundheitsthemen senisibilisieren

So haben die IA und ihre Partner unter dem Motto „Vielfalt ist unsere Stärke“ Menschen für Gesundheitsthemen sensibilisiert, ganz gleich aus welchem Land sie ursprünglich stammen. Es wurden interkulturelle Gesundheitstage organisiert und mehrsprachige Informationsveranstaltungen zu Themen wie Ernährung und Bewegung, Vorsorgeuntersuchungen oder Pflegemöglichkeiten. Es werden Frauen- und Info-Cafés angeboten oder Sportkurse und Schulungen für Ehrenamtliche und Angehörige. Auf den dabei entstandenen Fotos sieht man die verschiedenen Nationalitäten einträchtig nebeneinander diskutieren oder sporteln. Menschen -- siehe oben – die sonst nie miteinander ins Gespräch gekommen wären.

Und weil die Arbeit nachhaltig sein soll, erklärt Admir Bulic, „ziehen wir uns irgendwann zurück und die Gruppen machen alleine weiter“. Oberstes Ziel der Integrationsagentur ist es, die Dinge anzustoßen und in Bewegung zu bringen, Mittler und Brückenbauer zu sein. Den Weg gehen müssen dann die Menschen selber.