Gelsenkirchen. Neuntklässler der Gertrud-Bäumler-Realschule in Gelsenkirchen haben eine Firma gegründet: Sie eröffneten ein Schülercafé . Die Feuerprobe haben die Schüler mit ihrem Café schon bestanden. Dabei lernen sie nicht nur eigenverantwortlich einen Betrieb zu führen, sondern erzielen bereits erste Gewinne.

Ob Wraps, Lahmacun, Saft oder Kaffee: Das neue Schülercafé der Gertrud-Bäumer-Realschule bietet Schülern der 9. und 10. Klassen und Lehrern in den Mittagspausen eine Gelegenheit zum Reden – bei kleinen Snacks für „kleines“ Geld. Dafür haben die Schüler die Firma „Snack Break“ gegründet.

Das Schülercafé in einem ehemaligen Klassenzimmer ist seit Mitte Oktober eröffnet und wurde ohne öffentliche Mittel eingerichtet. Unterstützt werden die Schüler von Mathelehrerin Annette Meußen.

Eigenverantwortlicher Betrieb

Die Idee hinter der Schülerfirma: Ein Café sollte möglichst eigenverantwortlich betrieben werden. 13 Mitarbeiter hat das Café, 13 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9, deren Aufgabe es ist, vom Gesundheitszeugnis über die Kalkulation bis zu Einkauf, Herstellung und Verkauf alles auf die Beine zu stellen. Dass es mehr Arbeit wurde, als gedacht, versteht sich und gehört zu den Lernzielen einer Schülerunternehmensgründung. Trotzdem haben die Schülerinnen und Schüler ein Erfolgserlebnis. „Es ist supergut angelaufen, die rennen uns hier die Bude ein“, sagen die beiden Geschäftsführer Jilan (14) und Luis (14).

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Drei Mal in der Woche hat das Café geöffnet. Dann belegen die 13 Neuntklässler Wraps und Baguettes im Akkord, um Schüler und Lehrer zufrieden zu stellen. Die unterschiedliche Aufgaben- und Verantwortungsbereiche sind genau verteilt: Wer erledigt die Einkäufe? Wer bedient im Café? Wer spült das Geschirr? Für Jason (14) hat die Mitarbeit im Café „was Gutes für die Zukunft“. Er möchte später Koch werden und lernt in der Schule, wie frische Ware aussehen muss und wo man sie am besten bekommt. Mandy (15) will sich mit dem Zertifikat, das jeder Schüler bekommt, in einem Gastronomiebetrieb bewerben.

Feuerprobe schon bestanden

Der Ehrgeiz ist groß. „Wir wollen auf jeden Fall einen kleinen Gewinn erwirtschaften“, sagt Geschäftsführer Luis. Auf die Frage, was mit dem Gewinn geschieht, blitzt ein Lächeln über die Schülergesichter. Ein Teil der Einnahmen soll für eine Mikrowelle oder die Verschönerung des Cafés verwendet werden.

Die Feuerprobe war der Elternsprechtag Ende November, die nächste steht an: am 6. Dezember zum Tag der offenen Tür. Dann werden Eltern zukünftiger Schüler testen, wie Wraps, Baguettes und Cocktails schmecken. Anna (15) ist ziemlich sicher, dass es schmeckt: „Alles, was wir anbieten, probieren wir vorher aus.“