Gelsenkirchen. Immer mehr Bürger engagieren sich ehrenamtlich in ihren Stadtteilen: Sie wollen Lebensqualität und Wohnquartiere verbessern. Auch der „Runde Tisch Schalke“ in Gelsenkirchen sucht nach Möglichkeiten, das Image des Stadtteils zu verbessern, Handel, Hausbesitzer, Stadtplaner und Bürger mit ins Boot zu ziehen.

Immer mehr Bürger engagieren sich ehrenamtlich in ihren Stadtteilen: Sie wollen Lebensqualität und Wohnquartiere verbessern, gegen Leerstände ankämpfen, Arbeitsmarktinitiativen unterstützen. Auch der „Runde Tisch Schalke“ sucht nach Möglichkeiten, das Image des Stadtteils zu verbessern, Handel, Hausbesitzer, Stadtplaner und Bürger mit ins Boot zu ziehen.

Durch den Zuzug vieler Familien mit Migrationshintergrund hat sich der Stadtteil verjüngt. Doch die hohe Arbeitslosigkeit ist auch in Schalke zu spüren. Vor allem Jugendliche mit ausländischen Wurzeln sind häufiger arbeitslos. Ralf Hauk vom Runden Tisch sieht eine Chance, jungen Menschen eine Perspektive zu bieten. Er hofft, Firmen gewinnen zu können, die über einen Praktika-Pool Jugendlichen ermöglichen, vor dem Eintritt ins Berufsleben die Arbeitswelt kennen zu lernen. Die Unternehmen sollten ihre Plätze auf einer gemeinsamen Liste anbieten, die allen Jugendlichen zur Verfügung steht.

Schritt in die hiesige Arbeitswelt

Die Mitglieder des runden Tisches glauben, dass mit der „Marke Schalke“ stärker für den Stadtteil geworben werden kann. Tourismus als Motor für die Wirtschaft soll Betriebe anziehen. Ein Vorschlag: In leer stehenden Gebäuden könnten Geschäftsräume für ein Museum genutzt werden, in dem Schalker Spuren mit einer Bilddokumentation sichtbar würden. Broschüren in Hotels wiesen auf die Sehenswürdigkeiten des Stadtteils, der außer Fußball auch andere Geschichten zu erzählen hat. Die Philosophie der Mitarbeiter: Wenn Leben in den Stadtteil einzieht, Arbeitsplätze entstehen, könnte man das Wegbrechen der Nahversorgung aufhalten. Hauk: „Wir brauchen mehr Kaufkraft in Schalke.“ Michael Karutz, der 2004 ein Einzelhandelskonzept für Gelsenkirchen erstellt hatte, sieht in der Gastromeile Schalke Potenzial für ein „Cross-Selling“ zum „City-Bermuda Dreieck“ Arminstraße.

Schalke soll bei Stadtrundfahrten nicht mehr ausgeschlossen werden

Als katastrophal bezeichnet Hauk, der für die SPD im Stadtrat sitzt, die Anbindung an Schalke Nord. Mit Hilfe von Sponsoren erhofft er sich eine Reaktivierung des Tunnels unter der Berliner Brücke für Fußgänger und Radfahrer. Seine Vorstellung: „Wasser abpumpen, Licht installieren und die Strecke mit Graffiti künstlerisch gestalten.“ Heute ist das Gelände tot.

Mehr Unterstützung wünscht sich Ralf Hauk vom Stadtumbaubüro: „Die müssten Experten an einen Tisch holen, um weitere Konzepte zur Aktivierung des Stadtteils zu entwickeln. Eine Bitte an städtische Marketing-Experten hat der Politiker auch: „Bei den Stadtrundfahrten darf Schalke nicht länger ausgeschlossen werden.“