Gelsenkirchen. .
Die Polizei hat drei Männer im Alter von 31 bis 51 Jahren festgenommen, die einen Paketzusteller der Deutschen Post nach eigenen Angaben bedroht und von ihm dutzende Sendungen mit teuren Mobiltelefonen erpresst hatten. Die Verkäufer bzw. Versender der Handys hätten vergeblich auf ihr Geld gewartet, weil die eingetragenen Personal- und Ausweisdaten erfunden waren.
Am vergangenen Donnerstag (9.45 Uhr) war wieder eine Lieferung von 19 hochwertigen Handys im Wert von ca. 10.000 Euro für die Täter vorgesehen. Die Übergabe auf der Hüssener Straße in Ückendorf wurde allerdings von Zivil-Polizisten beobachtet, die die drei tatverdächtigen Männer festnahmen. Die Ermittlungen ergaben, dass von den Tätern seit Anfang Oktober insgesamt 49 Handy-Pakete im Wert von mehr als 25.000 Euro von dem Zusteller erpresst wurden.
Ein Täter sitzt jetzt in U-Haft
Die Täter schweigen zu den Vorwürfen. Gegen den 51-Jährigen, der ohne festen Wohnsitz ist, erließ die Richterin beim Amtsgericht Gelsenkirchen einen Untersuchungshaftbefehl. Die beiden anderen Tatverdächtigen befinden sich mittlerweile wieder auf freien Fuß. Das mitgeführte Auto wurde sicher gestellt. Es war in Österreich zur Sicherstellung ausgeschrieben.
Sicherheitsbeauftragte der Deutschen Post waren dem kriminellen Treiben auf die Schliche gekommen, weil die gestohlenen bzw. unterschlagenen Pakete immer durch den gleichen Boten hätten ausgeliefert werden müssen. Mit dem Umstand konfrontiert, erklärte der Zusteller (46), dass er von den Männern gezwungen worden sei, die Lieferungen an sie zu übergeben. Die Täter hätten ihm mit schlimmsten Repressalien, auch gegenüber seiner Familie, gedroht. Derartig eingeschüchtert hätte er die Pakete herausgegeben und anschließend erfundene Personalausweisdaten zur Verschleierung in den Handscanner eingegeben.