Gelsenkirchen. .

Laut, dreckig, gefährlich: Bereits seit einigen Jahren klagen Anwohner über die Verhältnisse am Elisabethplatz. Seitdem die Fläche 2006 von einem Parkplatz zu einem offenen Stadtplatz für das Wohnquartier in der östlichen City umgebaut wurde, gibt es Ärger. Anlieger beklagen, das Kinder dort zu laut bolzen, Erwachsene Alkohol trinken, lärmen und Müll hinterlassen. Bis heute konnte der Konflikt nicht gelöst werden. Nun tut sich etwas.

Auf Bemühen des Bürger-Bündnisses Gelsenkirchen wurde die Verwaltung beauftragt, den Elisabethplatz umzustrukturieren, um dort mehr Ruhe reinzubringen. Nun wurde die Änderung der Nutzung von der BV-Mitte einstimmig beschlossen. In der BV-Sitzung stellte Birgit Wend vom Stadtumbaubüro die Pläne für die Umgestaltung vor: „Zunächst wird die Sitzpergola abgebaut.“ Zudem soll die Bepflanzung fortgesetzt, die Wand komplett begrünt werden. Zum zweiten sollen Barrieren geschaffen werden, um das Spielen auf dem Platz einzudämmen. „Dafür werden in der Mitte sogenannte Slacklines, also Balancierseile, angebracht“, erklärte Birgit Wend. Die ca. drei Meter langen Geräte sollen ein „volles Bespielen der Fläche nicht mehr möglich machen“. In der Platzmitte behindern zudem Natursteinblöcke das Ballspielen.

Alternativen schaffen

Aber: „Wir schaffen nur eine dauerhafte Lösung, wenn wir für die Jugendlichen aus dem Stadtteil Alternativen schaffen.“ Ein weiterer Bolzplatz im Viertel könnte eine Möglichkeit sein, den Elisabethplatz zu entlasten. „Dafür suchen wir noch innenstadtnahe Flächen, die geeignet sind“, sagt Wend. Was sich aber aufgrund der Bebauung als schwierig erweise. Weiterhin will die Verwaltung prüfen, ob im Bereich der Langseite des Platzes an der Weberstraße Fahrbahnverengungen möglich sind – um das Tempo auf der Straße zu verringern.

Und was ist mit der Möglichkeit, die Fläche zu einem reinen Spielplatz zu machen? „Dann entzieht man sie der Öffentlichkeit.“ Stärkere Kontrollen seien dann notwendig, Schilder und Zäune müssten angebracht werden. „Mit der vorgestellten Doppelstrategie fahren wir besser“, meint Birgit Wend. Kosten für die Umstrukturierung: 5000 Euro. Politiker aller Fraktionen waren sich einig und folgten der Verwaltung in ihrem Konzept – einstimmig. Auch die Eigentümer des Elisabethhofes wollen die Mauer sanieren – das geht aber erst, wenn die Pergola abgebaut ist.

Losgehen sollen die Arbeiten daher so schnell wie möglich – am besten vor dem ersten Frost. „Damit die Anwohner sehen, dass sich etwas tut – und endlich Ruhe einkehren kann“, so Birgit Wend.