Gelsenkirchen.
Die Banner-Botschaft an den Fassaden ist nicht zu übersehen: Der gelborange Büroturm an der Ahstraße 22 steht zum Verkauf. Wieder mal.
Beim Bau 1972 stand das Gebäude als Hamburg-Mannheimer-Hochhaus für die wirtschaftliche Potenz einer Versicherung. Mit drei Untergeschossen, Erd- und Sockelgeschoss, 15 Obergeschossen und 50 Metern Höhe stand es auch für eine Stadt, „die zeigen wollte: Wir sind Großstadt“, sagt Stadtsprecher Martin Schulmann. Für den Neubau wich damals das alte Polizeipräsidium, das auch mal als Rathaus diente. Es wurde gesprengt.
Keine Auskunft zu Verkaufsgründen
Rund 9500 m² Büros, zwei Ladenflächen, eine Arztpraxis und zwei Wohnungen sind aktuell vermietet. Das Gebäude gehört der Mustang Gelsenkirchen GmbH mit Sitz in Frankfurt. Eine Handelsregisternummer gibt es zu der Gesellschaft – aber keinen Ansprechpartner und damit (zumindest für die WAZ) keine Auskunft zu den Verkaufsgründen.
Mit der Aufgabe befasst ist die Corpus Sireo Asset Management Commercial GmbH. Das Unternehmen, international mit Investment-Management befasst, betreut nach eigenen Aussagen ein Immobilienvermögen von 16,5 Mrd Euro und laut Pressesprecherin Martina Brügger „allein in Deutschland über 16,2 Mio m² Immobilienfläche“. 12 102 (davon 1380 m² nicht vermietet) befinden sich an der der Ahstraße.
Bonitätsstarke Mieter
3109 m² ist das Grundstück groß, 180 Tiefgaragenstellplätze gehören zum Objekt und bonitätsstarke Mieter, die für solide Mieteinnahmen stehen: Auf den Etagen 5 bis 9 hat – nach derzeitigem Planungsstand noch bis Mitte 2015 – das Sozialgericht seinen Sitz. Ein Bildungsträger belegt eine weitere halbe Etage, den Rest des Hauses das Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen IAG.
Interessentengruppen wurden bereits durchs Haus geführt, heute steht ein Termin mit einer Maklerin an. Einen Verkaufspreis nennt das Exposé übrigens nicht, dafür aber die Mieteinnahmen: immerhin 1.005.844 € im Jahr.