Gelsenkirchen. Zur Zeit macht das Betreuungsgeld in der Stadtverwaltung kaum Arbeit. Zwei Halbtagskräfte beschäftigen sich mit den Anträgen. Bis Ende Oktober wurden insgesamt 228 Anträge auf Betreuungsgeld wurden seit dem 1. August gestellt. Davon wurden 179 bewilligt und 42 abgelehnt.

Es ist umstritten, das Betreuungsgeld. Den Beweis, dass es als familienpolitisches Instrument taugt, muss es noch antreten. Das Betreuungsgeld erhalten Eltern, deren Kind ab dem 1. August 2012 geboren wurde und die für ihr Kind keine frühkindliche Betreuung in öffentlich bereitgestellten Tageseinrichtungen oder Kindertagespflegeeinrichtungen in Anspruch nehmen. Kritiker nennen es auch spöttisch „Herdprämie“

Zur Zeit macht es in der Stadtverwaltung kaum Arbeit. Zwei Halbtagskräfte beschäftigen sich mit den Anträgen. Bis Ende Oktober wurden insgesamt 228 Anträge auf Betreuungsgeld seit dem 1. August gestellt. Davon wurden 179 bewilligt und 42 abgelehnt, da kein Anspruch aufgrund des Stichtages bestand. Von den 179 bewilligten Fällen hatten für Monat November nur 66 Eltern Anspruch auf Betreuungsgeld. Der Rest bezieht den staatlichen Zuschuss nach dem Elterngeld, das in der Regel in den ersten zwölf bis 14 Lebensmonaten gezahlt wird.

Betreuungsgeld nicht besonders geschätzt

Das Betreuungsgeld wird auf Seiten der Stadtverwaltung nicht besonders geschätzt. „Ich kann nur alle Eltern ermutigen, statt das Betreuungsgeld zu nehmen, die vielfachen Angebote für Kinder in den Einrichtungen zu nutzen“, sagte Montag Stadtrat Dr. Manfred Beck. Es seien keine politischen sondern rein pädagogische Gründe die dafür sprächen. „Fachleute sind sich einig, dass Kinder später desto besser in der Schule zurecht kommen, je länger sie die öffentlichen Betreuungs-Angebote wahrnehmen.“

Gerade in Gelsenkirchen sei das Angebot für Kinder vielfältig und fast durchweg kostenlos. Angefangen von Besuchen im Krankenhaus bereits nach der Geburt, gibt es Familienbildung bei den Eltern-Kind-Treffs bis hin zur Betreuung der unter Dreijährigen. Hier haben Stadt und freie Träger zuletzt einiges geleistet. Dr. Beck: „Jedes Kind, das betreut werden soll, bekommt einen U3-Platz.“

153 Geburten mehr als im Vorjahr

Wohl auch deshalb ist die Nachfrage für das Betreuungsgeld in Gelsenkirchen als gering einzustufen. Dr. Beck: „Ich kenne noch keine Vergleiche zu anderen Städten. Aber bei uns nimmt der überwiegende Teil der Eltern die Betreuungsangebote von Stadt und den freien Trägern wahr.“

Im vergangenen Jahr kamen in der Stadt 2112 Kinder auf die Welt. Damit gab es mit 153 Geburten mehr gegenüber dem Vorjahr erstmals wieder eine Steigerung der Geburtenrate.

Angesichts der Antragszahlen beim Betreuungsgeld ist davon auszugehen, dass bis dato lediglich 66 Eltern den monatlichen, staatlichen Zuschuss in Höhe von derzeit 100 Euro beantragt haben. Ab August 2014 wird die Summe erhöht. Dann soll es 150 Euro als Betreuungsgeld für Eltern geben.