Gelsenkirchen. Das Projekt Emilia bietet „Seminare für Migrantinnen und alle Frauen, die eine Gründung planen“. Hilfe gibt es aber auch für die, die (wieder) Arbeitnehmerin werden wollen. Das Bewerbungsprozedere in Deutschland unterscheide sich häufig vor allem von dem in arabischen und afrikanischen Ländern.
Bislang war das im November 2011 gestartete Projekt Emilia auf Frauen mit Migrationshintergrund gebucht. Die neuen Infoveranstaltungen, die nun im November unter dem Titel „Lust auf Selbstständigkeit?“ beginnen, richten sich an sämtliche Frauen. „Seminare für Migrantinnen und alle Frauen, die eine Gründung planen“, steht deshalb auf dem zugehörigen Faltblatt. „Gerade ausländische Existenzgründerinnen“, so Claudia Quirrenbach von der ausführenden gemeinnützigen Unternehmergesellschaft RevierRessourcen, „wollen gemeinsam mit deutschen Frauen beraten werden. Sie sagen: ,Wir wollen nicht als Migrantinnen unter uns bleiben.’“ Fünf kostenlose Seminare bieten die RevierRessourcen in Zusammenarbeit mit ELfFE (Emscher-Lippe fördert Frauenerwerbstätigkeit e.V.) an.
„Es ist gut, wenn diese Frauen sich untereinander vernetzen können, hier haben sie die Gelegenheit dazu“, sagt Jutta Beyrow (ELfFE/ B3-Beyrow Business Beratung). Man fange niederschwellig mit einer Einführungsveranstaltung an. Die heißt „Ressourcen, Kompetenzen, Perspektiven: Was ich habe. . . Was ich kann. . . Was ich will“. Die teilnehmenden Frauen (maximal 15) sollen grundsätzlich erst mal an das Thema Selbstständigkeit herangeführt werden. „Auch das zweite Seminar ist noch mit ganz vielen Fragezeichen versehen“, beschreibt Jutta Beyrow. Konkret werde es dann ab dem 3. Seminar. Die Veranstaltungen finden in den Räumen des ELfFE an der Emil-Zimmermann-Allee 24 in Buer.
Anerkennung von ausländischen Bildungsabschlüssen
Und falls Frauen dann feststellen sollten, dass der Weg in die Selbstständigkeit doch nichts für sie ist, bedeutet das nicht das Ende des Wegs, wie Claudia Quirrenbach betont. „Wir thematisieren unter anderem auch die Anerkennung von ausländischen Bildungsabschlüssen.“ Auch Coachings für angemessene Lebensläufe gehören zum Angebot von Emilia. Das Bewerbungsprozedere sei vor allem im arabischen und afrikanischen Raum nicht mit dem deutschen vergleichbar, so Quirrenbach. Auch eine Frau aus der ehemaligen UdSSR habe so ihre Probleme damit gehabt. In ihrer Heimat, so habe die Frau erzählt, sei sie mit ihrem damals frischen Diplom von ihrem Professor zu einem Unternehmen geschickt worden und habe dort direkt einen Job bekommen. Vermutlich geht es heutzutage auch in Russland nicht ganz so einfach.
Die persönliche Weiterentwicklung stehe bei Emilia im Mittelpunkt, es gehe darum, realistische berufliche Ziele zu finden, so Jutta Beyrow. Auch Wiedereinsteigerinnen seien willkommen.