Gelsenkirchen. . Zum Saisonstart lud das Musiktheater Gelsenkirchen seine Gäste zum Besuch hinter den Kulissen. Und bewirtete die großen und kleinen Gäste mit Appetithäppchen verschiedenster Geschmacksrichtungen. Bei freiem Eintritt ließen die Theaterfans es sich gern munden.
Manche blätterten Geld für ein „Fidelio“-Poster hin, andere kauften sich Kostüme aus der MiR-Inszenierung. Auch die coolen, schwarzen T-Shirts, mit denen die Mitarbeiter des Musiktheaters aktuell ausgestattet sind, fanden reißenden Absatz bei den Fans: „Ware: Wunder!“ prangt auf dem Rücken.
Das Theaterfest zur taufrisch gestarteten Saison 2013/2014 war am Samstag so kunterbunt und spannend wie eine Pralinenschachtel. Als habe das nasse, launische Wetter den Kampf gegen die Musen verloren, blieb der Theatervorplatz mit Bierwagen und Bierzeltgarnituren und dem Speiseangebot des AWO-Caterings vom Regen so gut wie verschont. Drinnen in dem weitläufigen Kunst- und Kulturtempel war die Stimmung ohnehin heiter: Während die kleinsten Gäste im unteren Westfoyer geschminkt wurden, konnten Erwachsene schon mal im Ostfoyer bei den Kostümen und Plakaten stöbern, die zum Kauf angeboten wurde.
Premiere von "L'Italiana in Algier" am 28. September
Bei der Eröffnung des Theaterfests weckte Intendant Michael Schulz ordentlich Neugier und Appetit, durchs Haus zu schlendern und zu genießen, was Augen, Ohren und Gaumen geboten wurde. „Besuchen Sie gleich unbedingt die öffentliche Probe der Neuen Philharmonie Westfalen: ,Le Sacre du Printemps’ war das Skandalwerk des 20. Jahrhunderts.
Strawinsky hat Melodien durch Rhythmus ersetzt. Das rockt!“ Ballett-Zauber mit Bridget Breiner lockte, und der Opernchor unter der Leitung von Christian Jeub stimmte mit einer fetzigen Interpretation des Toto-Hits „Africa“ auf die mit Spannung erwartete Premiere von „L’Italiana in Algier“ (Die Italienerin in Algier, Oper von Giacomo Rossini) ein, die am 28. September am MiR Premiere feiert.
Catwalk der Kostüme
Mit Führungen durchs Haus, Blicken hinter die Kulissen und in den Technikbereich machte sich der Kulturtempel bemerkenswert offen, ohne seine Zauberkraft zu verlieren. Das geht mit einer großen Dosis Humor, den beispielsweise Andreas Meyer (Leiter der Kostümabteilung) und Anna Grundmeier bewiesen, als sie zum „Catwalk der Kostüme“ einluden. Die Dramaturgin moderierte gemeinsam mit dem Kostümchef des Hauses die „Gelsenkirchen Fashion Week“ und stellte – in einen weißen, durchsichtigen Plastikanzug über ihrem waldgrünen Untergewand – eine Schneeflocke im Revier dar.
Bis in den Abend hinein wurde gefeiert – und das zum Nulltarif. Nur für die „Reloaded“-Show, ohne die das Theaterfest kein Theaterfest wäre, wurden schlappe 9 Euro Eintritt erhoben.