Gelsenkirchen.

Über diese Bretter gingen in den letzten 23 Jahren die ganz Großen der Comedy- und Kabarettszene, die prominenten Liedermacher, Fernsehgrößen und Rockstars gar. Über diese Bretter gingen allerdings auch über 300.000 Besucher. Nach über zwei Jahrzehnten zeigte das Parkett starke Abnutzungserscheinungen.

Darum mussten sie jetzt raus, die alten Beläge auf dem Boden der Kaue an der Wilhelminenstraße. Der Veranstaltungsraum bekam in den letzten Wochen ein nagelneues Industrieparkett.

Und Dr. Helmut Hasenkox vom Veranstaltungsbetrieb Emschertainment, der die Halle bespielt, schwärmt mit Blick auf den freundlichen, hellen Eichenbelag: „So schön war die Kaue noch nie.“ Zumal erst im letzten Jahr der gastronomische Bereich aufgepeppt worden war und jetzt auch der Zuschauerraum in neuem Glanz erstrahlt.

Der Charakter bleibt erhalten

Die Eigentümerin und Vermieterin, die Wilhelm Stallmann GmbH Co. KG, die das Haus vor zwei Jahren ersteigert hatte, finanzierte die Runderneuerung des stark beanspruchten, alten Kopfholzbodens. Das neue Stäbchenparkett lässt die alte Maschinenhalle in neuem Glanz erstrahlen. Ute Trapp von der Vewo-Wohnungsverwaltung: „Der Charakter der Halle sollte so erhalten werden, darum haben wir uns für den Holzboden entschieden.“

In den letzten 23 Jahren standen auf dem alten Kaue-Boden unter anderem Comedy-Größen wie Mario Barth oder Atze Schröder, Schauspiellegenden wie Otto Sander, Hanna Schygulla oder Günther Lamprecht, Dichter und Denker wie Ernst Jandl. Und sogar Udo Lindenberg und Tokio-Hotel rockten bereits in der Kaue ab. Vielen galt diese Bühne auch als Sprungbrett in eine große Karriere, andere Sternchen verglühten schnell wieder.

Attraktiver Ort der Industriekultur

Das Herzstück des Bauensembles, die Maschinenhalle, erscheint jetzt wieder mit perfektem Ambiente. Hasenkox: „Auch Macken an den Wänden haben wir wieder ausbessert, den schwarzen Anstrich erneuert.“

Das Veranstaltungszentrum Kaue war Teil der 1960 geschlossenen Zeche Wilhelmine Victoria. Der Raum wurde allerdings nie als Kaue, sondern immer als Maschinenhalle genutzt.

Heute ist die Kaue ein attraktiver Ort der Industriekultur. Sie verfügt über einen großen Veranstaltungssaal mit Empore und 325 Sitz- oder 700 Stehplätzen und einem Gastronomiebereich mit gemütlich-stilvollem Zechenambiente.

In diesen Tagen wird die Halle wieder bestuhlt und dann werden sie auch wieder kommen, die Stars und Sternchen, und werden die neuen Bretter, die die Welt bedeuten, erobern.