Gelsenkirchen. .

Der Arena-Park im Herzen Gelsenkirchens ist das attraktivste Areal, wenn es um die Entwicklung von Wirtschaftsstandorten in der Stadt geht. Entsprechend groß war der Zuspruch am Donnerstagmorgen bei der Reihe „Picknick mit Perspektive“, die auf dem Südkurvenplateau des ehemaligen Parkstadions neben dem Hotel Courtyard by Marriott durchgeführt wurde.

Wird über den Arena-Park gesprochen, denken die meisten sofort an Schalke 04, den bekanntesten lokalen Konzern. Der ist dort nicht nur mit seiner Spielstätte, sondern auch mit dem Unternehmenssitz beheimatet. Dass der Fußball-Bundesligist mit dem Projekt „Tor auf Schalke“ eine ambitionierte Expansion und teilweise Neumodellierung des Geländes plant, daran erinnerte S04-Marketing-Vorstand Alexander Jobst die 200 Gäste. Er machte aber auch deutlich, „dass wir erst bauen, wenn wir das Geld erwirtschaftet haben“. Bekanntlich will Schalke dafür keine neuen Verbindlichkeiten aufnehmen.

Königsblau ist der Magnet

Doch auch ohne den Neubau ist Königsblau der Magnet. Stadtrat Joachim Hampe attestierte dem Arena-Park wegen des Bundesligisten „einen fast weltweiten Bekanntheitsgrad, zumindest unter Fußball-Fans“. Aber der Wirtschaftsförderer weiß, dass Schalke zwar wesentlicher Bestandteil des Areals ist, aber erst das Gesamtbild zeigt, wie wertvoll der Standort tatsächlich ist.

Entsprechend stellten zwei weitere Bestandsfirmen beim Picknick mit Perspektive ihre Pläne vor. Für Medicos Auf Schalke skizzierte Geschäftsführer Nicolaus Philipp Hüssen ein Bild von der neuen ambulanten psychosomatischen Reha (die WAZ berichtet darüber in einer der nächsten Ausgaben), die neben der Orthopädie und der Kardiologie künftig die dritte Säule des wachsenden Unternehmens bilden soll. Dr. Joachim Basler, Personalchef der Gelsenwasser AG, kündigte eine räumliche Erweiterung und die Schaffung neuer Arbeitsplätze auf dem Gelände an der Willy-Brandt-Allee an. Die Projekte, so Basler, befänden sich aktuell in der internen Abstimmung.

So gut ein Unternehmen allein funktionieren könne, mit Blick auf den Arena-Park sei man gemeinsam in der Entwicklung noch stärker, etwa auf der gemeinsamen Kommunikationsplattform, formulierte Stadtrat Hampe eine klare Marketingbotschaft: „Der synergetische Mix ist ein wichtiger Aspekt.“ Peter Schnepper, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer Nord Westfalen, brachte es an dem Morgen perspektivisch so auf den Punkt: „Hier wächst eine neue Zentralität. Hier gibt es Standorte, die gut zu einem Firmenimage passen würden. Hier stimmen die harten und die weichen Faktoren für Ansiedlungen.“

400 Veranstaltungen

Der Arena-Park entwickelt sich laut Wirtschaftsförderung zunehmend zu einer markanten Visitenkarte Gelsenkirchens. Stadtrat Joachim Hampe beschreibt ihn als „eine Entwicklungsfläche mit hohem Freizeitwert, reichlich Potenzialflächen für unternehmerische Aktivitäten und dennoch ein Standort, wie er zentraler kaum sein könnte“.

Herzstück ist die Veltins-Arena, nach wie vor eine der modernsten Multifunktionsarenen in Europa. Für Hampe ist sie aber deutlich mehr als nur ein Sportstadion, in dem Fußball gespielt wird: Mit dem ausfahrbaren Rasen und dem verschließbaren Dach habe sie sich als Messe- und Veranstaltungsort längst etabliert. 400 Veranstaltungen, listet die Wirtschaftsförderung auf, fänden dort jährlich statt und als Messefläche stünden 300.000 Quadratmeter zur Verfügung. Entsprechend wundert es nicht: Die bauliche Entwicklung des Arena-Parks wird in enger Abstimmung mit Schalke 04 realisiert.

Harte und weiche faktoren stimmen

„Auf einer Gesamtfläche von 141.000 Quadratmetern, das sind 14 Hektar, wenn ich mich nicht verrechnet habe, bietet die Stadt Gelsenkirchen ein städtebauliches Leitkonzept zur qualitativ hochwertigen Weiterentwicklung des Standortes an“, warb Stadtrat Joachim Hampe am Donnerstag.

Vorgesehen, erläuterte er, sei die Bebauung von sechs Feldern in einer Größenordnung zwischen 7000 und 25.000 Quadratmetern rund um die Wirtschaftsbereiche Freizeit, Tourismus, Gesundheit und Sport. Darüber hinaus sollen auch andere Büronutzungen und Dienstleistungen möglich sein.

Interessant, so erläuterte IHK-Geschäftsführer Peter Schnepper, sei der Standort, weil die harten und die weichen Faktoren für eine Ansiedlung stimmten. Zu den harten zählen die Autobahnen A 2, A 42 und A 52, die das Stadtgebiet queren sowie die Autobahnen A 31, A 40 und A 43, die in der Nähe über Autobahnkreuze erreichbar sind. Vier Flughäfen befinden sich im Radius von 100 Kilometern. Über 250 Züge passieren den Hauptbahnhof. Darüber hinaus verfügt Gelsenkirchen über den umschlagsstärksten öffentlichen Hafen am Rhein-Herne-Kanal. Zu den weichen Faktoren zählen u.a. das grüne Umfeld mit dem Berger Feld oder die guten Wohn- und Einkaufsmöglichkeiten in Erle und Buer.