Gelsenkirchen. .
Der umstrittene Polizeieinsatz als Reaktion auf die Zuschauer-Tumulte beim Qualifikations-Hinspiel zur Champions League zwischen dem FC Schalke 04 und Paok Saloniki (1:1) erregt weiter die Gemüter.
In einem offenen Brief an den Vorstand des FC Schalke 04 hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW dem Club ein eklatantes Sicherheitsversagen vorgeworfen. Der von der Vereinsführung kritisierte Polizeieinsatz sei nur zustande gekommen, weil vorher die Sicherheitskräfte des Vereins nicht in der Lage gewesen seien, im Schalker Ultrablock das Einrollen eines Banners durchzusetzen, mit dem die griechischen Fans in ihrer Ehre verletzt und provoziert werden sollten. Dadurch habe die Gefahr einer unmittelbaren Eskalation der Gewalt bestanden.
In dem vom GdP-Landesvorsitzenden Arnold Plickert unterschriebenen Brief heißt es wörtlich: „Glauben Sie wirklich, meinen Kollegen macht es Spaß, in einem voll besetzten Schalker Block einschreiten zu müssen, nur weil der Verein diese Situation nicht in den Griff bekommt?“ Dazu wäre der Verein aber verpflichtet gewesen. Allerdings sei es zweifelhaft, ob Schalke überhaupt in der Lage gewesen wäre, mit eigenen Sicherheitskräften eine Eskalation der Situation zu verhindern.
Mit Pfefferspray und Schlagstock
Auch die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) kritisierte den Club. „Wir stehen voll hinter der Einsatzentscheidung“, schrieb DPolG-Chef Rainer Wendt in der „Sport Bild“. Er kritisierte die Schalke-Vorstände Horst Heldt und Peter Peters für ihre Äußerungen nach dem Spiel scharf.
„Wenn Herr Heldt und Herr Peters behaupten, der Pfefferspray- und Schlagstock-Einsatz seien unverhältnismäßig gewesen, muss ich sagen: Sie haben gar keine Ahnung und sollten öffentlich erst mal den Mund halten.“ Die Funktionäre säßen auf der Ehrentribüne und äßen Canapés, während „unsere Leute zwischen den Blöcken stehen und sich ihrer Haut erwehren“.