Gelsenkirchen. Der Gelsenkirchener Verkehrssicherheitsberater Carsten Jahns über die Gefahrenquellen auf dem Schulweg. Viele Eltern würden aus Zeitmangel ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren. „Doch das bringt den Kindern nichts. Kinder müssen sich alleine im Straßenverkehr bewegen können.“

Im vergangenen Jahr ist in Nordrhein-Westfalen alle sieben Stunden ein Kind auf dem Schulweg verunglückt, das berichtet der ADAC Nordrhein. „Eltern machen sich viel zu wenig Gedanken, wie ihr Kind den Schulweg wahrnimmt und erlebt“, sagt Carsten Jahn, Verkehrssicherheitsberater bei der Gelsenkirchener Polizei.

Kinder erleben den Straßenverkehr anders als Erwachsene. Sie können nicht über die parkenden Autos schauen, erklärt Jahns. Doch das sei vielen Eltern nicht bewusst. Zeitdruck sei oft ein Grund für Eltern, ihre Kinder eben mit dem Auto zur Schule zu fahren. „Doch das Kind gewinnt dadurch überhaupt nichts. Sie müssen sich alleine im Straßenverkehr bewegen können“, sagt der Experte.

Warnwesten schützen

Zu den häufigsten Gefahrenquellen für Kinder im Straßenverkehr zählt vor allem die eigene Sichtbarkeit. „Besonders in der dunklen Jahreszeit sollten die Schüler mit Warnwesten und Reflektoren ausgestattet sein“, rät Carsten Jahns. Hinzu komme, dass Kinder häufig zwischen parkenden Autos herlaufen und so schlecht von den Autofahrern gesehen würden. „Wenn dann noch beides zusammenkommt, also die Kinder keine Warnweste oder Ähnliches tragen und zwischen parkenden Fahrzeugen herlaufen, wird es ganz gefährlich.“ Umso wichtiger sei es , dass Eltern frühzeitig den Schulweg mit ihren Kinder ablaufen. „Als Eltern muss man sich in die Lage des Kindes versetzen und sich mögliche Gefahrenquellen bewusst machen.“ Jahns rät Eltern, lieber einen Umweg, dafür aber einen sicheren Weg zu wählen. „Besser ein paar Minuten eher losgehen, aber in Ruhe und sicher an der Schule ankommen.“

Gefahrenquellen erläutern

Wichtig sei es, laut Verkehrsberater, den Kindern die einzelnen Gefahrenquellen zu erläutern, damit sie die Situation verstehen. „Zu viele Eltern verlassen sich auf Lehrer und Erzieher und gehen davon aus, dass die Kinder das schon irgendwie schaffen. Wenn nicht ihr, liebe Eltern, wer soll es den Kindern sonst zeigen?“, appelliert Carsten Jahns. Eltern sollten ihre Kinder mehrere Wochen zur Schule begleiten, bis sie sicher sind, dass sie den Weg auch alleine sicher meistern.