Essen. Mit der Aktion „Duisburg. Aber sicher“ will die Polizei Eltern auf die Gefahren des täglichen An- und Abreiseverkehrs vor Grundschulen aufmerksam machen. Nun streiten unsere Nutzer auf Facebook und in unseren Kommentaren lebhaft über dieses Phänomen - und was man gegen wild parkende Eltern tun kann.

Nicht die Mathehausaufgaben, Diktate oder Völkerball sind offenbar die größten Feinde eines Grundschülers, sondern die Eltern der Mitschüler. Präziser formuliert sind es die Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto täglich bis zum Schultor fahren. Auf Facebook und in unseren Kommentaren berichten Anwohner und Eltern über den täglichen Kampf um den besten Parkplatz vor dem Schultor. Eins wird schnell klar: Das „Eltern-Taxi“ ist bei unseren Nutzern sehr unbeliebt.

So mancher Kommentator verteufelt die so genannten „Übermuttis“, die „Soccer Moms“ oder ganz einfach die Fahrerinnen eines „Hausfrauenpanzers“. Eigentlich wohnt Holger Nelke in einer ruhigen Straße. Doch mit der Ruhe ist es schlagartig vorbei, wenn die Eltern mit ihrer kostbaren Fracht anrollen.

Dann werde auch die 30er-Zone zur Rennstrecke. In Gaby Selingers Nachbarschaft muss man schnell sein, wenn man den anbrausenden Eltern ausweichen will: „Da wird dann auch gerne dem entgegenkommenden Fahrzeug auf den Bürgersteig ausgewichen. Als Fußgänger bleibt einem da nur noch übrig an den rechts stehenden Zaun zu springen und sich festzukrallen.“ Auch Rouven Znkr klagt über rücksichtslose Eltern: „Jeden Morgen. Selbst das Parken direkt vor einem Verkehrsüberweg nimmt niemand Rücksicht.“

Falschparker konsequent abschleppen

Andrea Schulz ist Schulbusfahrerin und stellt fest, dass es für ein Kind nichts Gefährlicheres gibt, als Eltern, die ihre Kinder am liebsten erst im Klassenraum absetzen würden: „Ich würde mir solche Kontrollen vor den Schulen hier wünschen. Zudem wäre es erstrebenswert, Fahrzeuge die aus Schulbushaltestellen parken konsequent abschleppen zu lassen. Es geht hier um die Sicherheit von Kindern!“

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„Eltern sollen ihre Kinder lieber zur Selbstständigkeit erziehen“, posted Petra Franz auf unserer Facebook-Seite. Mit dieser Einstellung ist sie nicht allein. In vielen Kommentaren und Posts wird die Frage aufgeworfen, wie Kinder Vertrauen zu sich selbst entwickeln sollen, wenn die Eltern ihnen noch nicht einmal zutrauen den Schulweg zu finden.

„Wenn sie es könnten, würden einige Eltern bestimmt noch mit dem Auto in die Klasse fahren, um ihr Kind dort abzusetzen“, schreibt Shinji-Chibi. Mit beißendem Spott reagiert Uschi Breithaupt auf die Tatsache, dass manche Eltern ihre Kinder lieber überall mit dem Auto hinfahren: „Irgendwann in der Zukunft werden Kinder eh ohne Beine geboren, die brauchen keine mehr. Überall werden sie hingefahren.“

Große Wut auf die „Übermuttis“ und „Soccer Moms“

Doch auch die Gegenseite meldet sich in der Diskussion zu Wort. Katja Seifert ist so eine bekennende Anhängerin des „Eltern-Taxis“ und ergreift Partei für die gescholtenen Eltern. „Nun ja, meine Kinder gehen sieben Kilometer entfernt zur Schule und werden auch gebracht. Ich empfinde das als richtig und parke nicht direkt vorm Schultor, da dort Halteverbot ist.

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Das macht auch sonst kaum einer.“ Für Tobias Steinert greift die Diskussion zu kurz, denn schließlich sein nicht entscheidend ob die Kinder gefahren werden, sondern wo Eltern ihre Kinder absetzen. „In der heutigen Zeit tät ich mich auch schwer unsere kleine ohne Aufsicht alleine in die Schule gehen zu lassen.“

Da helfen nur noch Bußgelder

Wie kann man den Schulweg wieder sicher machen? Für die Mehrheit unserer Nutzer steht fest, dass man die Eltern nur mit saftigen Strafen und Bußgeldern zum Umdenken bewegen kann. Fummel macht folgenden Vorschlag: „Eine gebührenpflichtige Verwarnung in angemessener Höhe macht sicherlich mehr Eindruck und schränkt die Wiederholung ein.“