Gelsenkirchen.

Drei Tage lang steht die Stadt wieder ganz im Zeichen des Jazz’. Aber nicht nur: Gelsenkirchens rühriger Jazzpromotor Rolf Wagemann stellt die nunmehr 26. Jazztage im Revier Gelsenkirchen musikalisch noch breiter auf. Vom 6. bis zum 8. September präsentiert das Open-Air-Festival swingenden Jazz vom Feinsten, aber auch rockige Ohrwürmer der Beatles, Beach Boys und Rolling Stones.

Erstmals steht das Jazz-Festival unter einem Motto: Es sind die Goldenen Fünfziger und Sechziger, denen sich diesmal 26 Formationen mit über 180 Musikern aus fünf Nationen widmen werden. Die Konzerte gehen über gleich neun Bühnen. Daneben werden sich zwei Marching Bands unters Volk mischen.

Rolf Wagemann gelang es auch diesmal wieder, mit Hilfe seiner weltweiten Kontakte ein ambitioniertes Programm auf die Beine zu stellen. „Jazz pur“, fürchtet der „Jazz-Papst“ allerdings, „lockt die Massen nicht mehr vor die Bühnen.“ Darum peppt er die musikalische Bandbreite auf. Mit der Formation „Die Fremden“ zum Beispiel, die am Eröffnungstag ab 20 Uhr mit flotten Oldies aus den 50er und 60ern die Ele-Bühne rocken.

Drei Musiker aus New Orleans sind dabei

Oder mit der Band „Gleis 38“ aus dem Ruhrrevier, die ebenfalls am Eröffnungstag mit gecoverten Rocksongs für Stimmung auf dem Bahnhofsvorplatz sorgen. Mit dabei auch „The Barons“ aus Frankfurt“. Die Truppe wird am Sonntag als versierte Beatles- and Beach Boys Cover-Band am Sonntag, 8. September, ab 17 Uhr an der Ebertstraße aufspielen.

Auch ein Hauch von New Orleans, verspricht der Organisator, wird an den drei Jazztagen wieder durch die Stadt wehen. Schließlich sind Wagemanns Verbindungen in die USA-Metropole am Mississippi noch immer gut. Hier, wo die Wiege des Jazz’ stand. Drei Musiker aus New Orleans werden mit von der Partie sein.

Traditioneller Jazz wieder gefragt

1995 wurde Wagemann zum Ehrenbürger von New Orleans ernannt und beteiligte sich 2006, ein Jahr nach dem verheerenden Hurrikan Katrina, an einer Reihe von Benefizkonzerten zugunsten der vielen Opfer. Die Konzerte wurden in Städten wie Hamburg, Berlin und Gelsenkirchen organisiert.

Von seinen amerikanischen Freunden erfuhr Wagemann auch, dass sich der traditionelle Jazz wieder verjüngt, dass sich auch 18- bis 20-Jährige wieder verstärkt dem Genre widmen: „Dabei dachte ich schon, der Jazz stirbt aus.“ Dass dem nicht so ist, freut den Macher, und er verspricht für sein neues Programm eine Mischung, die garantiert junges und älteres Publikum gleichermaßen anspricht.