Gelsenkirchen. . Knapp 1000 Zuhörer genossen am Sonntagabend bei lauschigen Temperaturen Musik von „Crazy“ Chris Kramer und Alpcologne am Musikpavillon im Stadtgarten.
Vom Andrang war Sommersound-Macher Guntmar Feuerstein sichtlich überrascht. Knapp 1000 Besucher wollten sich am Sonntagabend den Auftakt der Konzertreihe im Stadtgarten nicht entgehen lassen.
Die Musik der Hornbläser von Alpcologne passte perfekt in die Parklandschaft. Vorher hatte Singer-Songwriter „Crazy“ Chris Kramer seine Qualitäten am Musikpavillon unter Beweis gestellt.
Verpflegung ging zur Neige
„Weiter bis folkig“ heißt das Motto der Sommersound-Saison. „Das soll Heißen, dass wir die Genres ausloten werden“, fasst Guntmar Feuerstein die vier Konzertabende zusammen. Am Sonntag wurde der musikalische Bogen mit Blues und Alphornmusik weit gespannt.
Neben der Musik ist der Sommersound ohnehin ein beliebter Anlaufpunkt, um ins Gespräch zu kommen. Der Andrang zum Auftakt war so groß, dass Weinvorräte und Verpflegung noch vor Konzertende zur Neige gingen. Die Musiker entschädigten dies mit gelungenen Auftritten.
Als jemand, der Geschichten mit dem Blues erzählt, ist Chris Kramer bekannt. Egal ob Liebe, flüchtige Bekanntschaften oder geklautes Streusalz: Mit Mundharmonika und Gitarre verpackte der Gewinner des German Blues Awards (2012, Kategorie „Beste Harp“) fast jedes Thema in Songs. Und ein guter Entertainer zeigt sein Können dann, wenn er mal den Text vergisst. „Ich fühle mich wie in der Schule an der Tafel, deshalb lasse ich das Lied langsam ausklingen.“
Mit Peter Maffay auf Tour
Mit seinen Sprüchen hatte Kramer das Publikum schnell auf seiner Seite. Mit seiner Musik, darunter auch einige Instrumentalstücke, sowieso. Spätestens bei seinem Harp-Solo (teilweise freihändig) wurde klar, warum er schon mit Peter Maffay im Studio und auf Tour war.
Und seine legendäre „Zigarrenkisten-Ruhrpott-Gitarre“ hatte Kramer ebenfalls im Gepäck. Der Steg ist der Zeche Zollverein nachempfunden, der Siphon aus einer Waschkaue dient als Schallloch und wenn man dem Musiker glaubt, sind die Regler aus Kohlestücken. Mit „Gute Zeiten“ von seinem aktuellen Album verabschiedete sich Kramer.
Für das zweite Konzert hatten sich die Alphornspieler von Alpcologne im Stadtgarten verteilt. Aus drei Ecken des Parks kamen die Töne und sorgten für ein Klangerlebnis wie in den Bergen. Nach und nach näherten sich die drei Musiker mit ihren imposanten Instrumenten der Bühne.
Sonntagsaktion im Stadtgarten bis zum 25. August
Und zeigten dort, dass die Titelmelodie von „Heidi“ nicht das einzige Lied ist, für das sich die Hörner eignen. Erstaunlich rhythmisch ging es zu. Selbst die Rockhymne „Smoke on the Water“ oder lateinamerikanische Hits wie „Oyo como va“, mit Gesang von Victoria Riccio, entlockten die Musiker den Hörnern. Und die Kölner hatten sogar, na klar, einen Karnevalsschlager mit „Op de Maat“ im Repertoire.
Noch bis zum 25. August treten jeden Sonntag zwei Bands oder Musiker auf. Der Biergarten am Musikpavillon im Gelsenkirchener Stadtgarten öffnet immer um 18 Uhr. Die nächste Sommersound-Runde läuft am 4. August. Pop-Geschichten-Erzählerin Katriana und die Band „Dr. Mango and the Chickpeas“ erobern ab 19.30 Uhr den Musikpavillon im Stadtgarten.