Gelsenkirchen. .

Ein Herkules gibt sich nicht mit kleinen Dingen ab. Schon vor seiner Geburt avancierte der Heroe zur Streitfigur, nun krönt er mit seiner Keule den Nordsternturm und man könnte ihn vorsichtig ein Wahrzeichen Gelsenkirchens nennen. Aus nächster Nähe durften ihn nun 15 Leser betrachten, die im Rahmen von „WAZ öffnet Pforten“ einen Rundgang gewonnen haben. Das Unternehmen Vivawest gewährte Einblicke in die Gebäude auf dem Zechengelände.

Der Rundgang startet in der Glashalle des Gebäudes. Die alte Struktur der Industriehalle ist noch gut zu erkennen, heute sitzen die Vivawest-Mitarbeiter hier in gläsernen Büros. Dr. Marie Mense, Sprecherin des Konzerns, zeigt auf eine große Schwarzweißaufnahme aus den 30er Jahren. „Die Architekten der Zeche Zollverein haben auch Nordstern entworfen“, erklärt sie den Zuhörern. Nachdem die Zeche im Zweiten Weltkrieg schwer von Bomben zerstört wurde, profitierte sie in den Nachkriegsjahren vom Wiederaufbau. Als Nordstern 1990 vom Betrieb genommen wurde, lag das Gelände zunächst brach. „Dann bekam es den Zuschlag für die Bundesgartenschau 1997.“ Der Strukturwandel war vollzogen.

An der Außenseite des Gebäudes blicken Franzi (9) und ihre Großeltern Wilma und Johannes Kläsener an dem über 80 Meter hohen Turm hoch. Dort geht es gleich hoch. „Eine tolle Aussicht“, findet Franzi. „Neulich waren wir erst auf dem Rathausturm in Buer – das hier ist schon ein bisschen höher“, sagt Wilma Kläsener.

Schwerlastkräne hievten die Kunstfigur auf den Turm

In der Tat ist es die grandiose Aussicht von dort oben, die die meisten Besucher beeindruckt. Sie machen Fotos von der Landschaft – und natürlich vom beliebtesten Fotomotov: dem Herkules-Hintern. „Netter Popo“, scherzen Besucherinnern. „Abgesehen von der künstlerischen Debatte, ist der Herkules handwerklich und logistisch gesehen ein Meisterwerk“, weiß Marie Mense. Sie berichtet, mit welcher Präzision Schwerlastkräne die 23 Tonnen schwere und 18 Meter hohe Kunstfigur 2010 auf den Turm hievten. Und wie der Mammut in seinem ersten Winter eine Schneeballschlacht provozierte: „Plötzlich gab es einen heftigen Knall“, erinnert sich Mense. Was war passiert? „Eine Eiskugel hatte sich in der Hand des Herkules gebildet und war hinab gefallen.“

Weiter geht es für die Besucher in die Fördermaschinenhalle („die einzige ihrer Art“) und anschließend in das Videokunstzentrum. In letzterem flackern Filme über die Bildschirme – auch dort hat die Kunst leeren Industrieraum erobert. „17 Monitore mit 24 Arbeiten“, erklärt Mense. Es ist warm, und so zieht es die Besucher am Ende des Rundgangs an die frische Luft. Und zum abschließenden Spaziergang durch den grünen Nordsternpark.

Herkules aus der Luft

Foto: Hans Blossey (E-Mail: hans@blossey.eu)
Foto: Hans Blossey (E-Mail: hans@blossey.eu) © Hans Blossey
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