Gelsenkirchen. . In der Consol-Kellerbar spielte der Pianist Franz von Chossy mit seinem Ensemble. Die Besetzung mit Klarinette, Cello, Schlagwerk, Geige und Klavier nahm die Zuhörer rasch gefangen

Wenn die Anfrage kommt, die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies musikalisch nachzuerzählen, muss man sich als Musiker doch erst einmal in Ruhe so einige Gedanken machen, wie man das anstellt. Die Muziek Biennale Niederrhein 2012 jedenfalls hat dem in Amsterdam lebenden Franz von Chossy diese Umsetzung in einem Auftragswerk zugetraut. Und der Münchner Pianist hat den Sündenfall schließlich als neunteilige Suite für ein Kammer-Jazz-Ensemble komponiert.

„When the World Comes Home“ heißt das Werk und die im letzten Jahr parallel dazu erschienene CD. Mit Musik, die sich herrlich zwischen den Genres bewegt. Zwischen moderner Klassik und Jazz, der auch mal mit einem kurzen Ausflug hin zu osteuropäische Folklore zu überraschen weiß.

Die Besetzung mit Klarinette, Cello, Schlagwerk, Geige und Klavier nimmt den Zuhörer in der Kellerbar des Consol Theaters rasch gefangen und mit durch die melodiösen Klangmalereien aus der Feder von Chossys zwischen Schwermut und Hoffnung, zwischen mollgetränkten Streicherpassagen und vitalen Rhythmen von Schlagzeug und Klavier.

Und auch wenn diese Suite auskomponiert ist, so bieten sich den exzellenten Musikern im Live-Kontext dieses Abends in den warmen, fließenden Klängen doch einige Freiräume, die sie auch schön zu nutzen wissen.

Ob diese Musik nun tatsächlich mit der Geschichte von Adam und Eva zu assoziieren ist, mag man als Zuhörer für sich selbst entscheiden. Zweifellos aber ist Franz von Chossy ein schlüssiges Musikwerk gelungen, das sich doch ziemlich abhebt von dem, was man sonst so im Crossover-Jazz zu hören bekommt.