Gelsenkirchen. . Der FC Schalke 04 will dem MSV Duisburg Geld leihen, damit der zumindest die Lizenz für die 3. Liga erhält. Die Rede ist von 250.000 Euro, damit die „Zebras“ ihre letzte Etat-Lücke stopfen können. Wohlgemerkt: Die Zahl wollte Königsblau nicht bestätigen. Geschenkt ist das Geld nicht.
Der FC Schalke 04 will dem MSV Duisburg finanziell helfen, damit der doch noch die Lizenz für die 3. Liga erhält. Wie die WAZ auf Nachfrage am Samstag erfuhr, beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten bereits am Freitag einmütig, dem Revier-Nachbarn einen Geldbetrag zur Verfügung zu stellen, damit der im Verfahren zumindest eine allerletzte Chance wahren kann.
DFB will am Montag entscheiden
Die Zahl wollte Königsblau nicht bestätigen, doch dem Vernehmen nach soll es sich um einen Betrag in Höhe von 250 000 Euro handeln. Der soll nötig sein, um die letzte Lücke im Etat des MSV Duisburg zu füllen. Der Deutsche Fußball-Bund wiederum will am Montag über die Lizenzerteilung entscheiden.
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Die Veltins-Arena und die MSV-Arena trennen gut 40 Kilometer Wegstrecke. Ist diese Entfernung alles andere als gewaltig, trennen die beiden Traditionsvereine aus dem Pott sportlich gesehen derzeit Welten. Königsblau erhielt die Lizenz für die 1. Liga ohne jede Auflage, spielt bald die Qualifikation zur Champions League und damit erneut um das ganz große Geld im europäischen Fußball – den Zebras dagegen droht der Absturz in die Bedeutungslosigkeit.
„Ob unsere finanzielle Unterstützung ausreichen wird, damit der MSV vom DFB tatsächlich die Lizenz erhält, das kann ich wirklich nicht beurteilen“, sagte Peter Peters der WAZ im Gespräch. Allerdings würde die Finanzspritze zumindest dahingehend wirken, so der Schalker Finanz-Vorstand weiter, dass der MSV wohl die Bedingungen erfüllen könnte, die grundsätzlich nötig seien, um die Lizenz in letzter Minute doch noch zu bekommen.
Fans freut die Solidarität
Auf dem Nachrichtenportal DerWesten wird die WAZ-Nachricht seit Samstagnachmittag von den Fans intensiv und auch kontrovers diskutiert. Die überwiegende Beurteilung ist positiv mit Blick auf diese Form der Ruhrpott-Solidarität. „Wenn dem wirklich so sein sollte, ziehe ich vor Schalke meinen Hut. Sowas wäre wahre Solidarität mit dem Ruhrpott. Hätte ich ja nie gedacht, aber erst mal abwarten...“, kommentiert „klaig“. „FilouDuisburg“ geht vom Pseudonym auf seinen bürgerlichen Namen Heinz-Werner Geisenberger über und schreibt: „Wenn das die Rettung für den MSV bringen sollte, werde ich Mitglied bei Schalke 04.“
Wohlgemerkt: Geschenkt ist das Geld nicht. So dicke haben es auch die nach Konsolidierung strebenden Gelsenkirchener nicht mit ihren Verbindlichkeiten in Höhe von rund 170 Mio. Euro. Ein Vertragswerk soll absichern, dass der FC Schalke 04 sein geliehenes Geld auf jeden Fall zurückerhalten wird.