Gelsenkirchen. Das dreitägige Rock Hard Festival im Amphitheater ließ bei der 11. Auflage kaum Wünsche offen. Gestandene Rock-Heroen und aufstrebende Newcomer begeistern die Fans harter Gitarren-Riffs. Allen voran: die Veteranen Sepultura und Headliner King Diamond, der König des Festivals.

Ein Fest für Aug’ und Ohr ging am Wochenende über die Kanalbühne im Amphitheater: Zum mittlerweile elften Rock Hard Festival traf sich über Pfingsten die Hartwurst-Gemeinde, um drei Tage lang abzufeiern. Die Veranstalter der namensgebenden Musikgazette aus Dortmund hatten einmal mehr ein abwechslungsreiches Paket aus diversen metallischen Spielarten geschnürt, das kaum Wünsche offen ließ. Egal, ob Jahrzehnte alte Klänge (Orchid), Anspruchsvolles (Threshold), Derbes (Desaster) oder Finsteres (Attic) – für so ziemlich jeden Geschmack war etwas dabei.

Fulminante Headliner

Unangefochtene Herren im Ring waren einmal mehr die Headliner. Angefangen bei dem ehemaligen Accept-Recken Udo Dirkschneider, der am Freitagabend Solo-Großtaten wie „Timebomb“ als auch Klassiker seiner alten Stammkapelle („Metal Heart“ und „Balls To The Wall“) ins Rund feuerte, über die wieder erstarkten Queensryche (begeisterten mit einem retrospektiven Programm, das direkt mit der Bandhymne „Queen Of The Reich“ eingeläutet wurde) bis zum König des Festivals – King Diamond – gab es reichlich Bekanntes aufs Ohr.

King Diamond beließ es nicht nur bei den obligatorischen Klassikern wie „Come To The Sabbath“, sondern verwandelte die Kanalbühne in ein wahres Spukschloss. Im Flackerlicht von Kerzen scheuchte der ehemalige Mercyful-Fate-Frontman diverse Gruselgestalten über die Treppen seines Gemäuers und blieb dabei keinen markerschütternden Schrei schuldig.

Für großen Alarm im Auditorium sorgten auch die brasilianischen Kult-Thrasher Sepultura, die mit Hits wie „Refuse/Resist“ oder „Arise“ die größten Moshpits des Festivals initiierten, und die Hard-Rocker D.A.D.. Letztere warfen sich nicht nur weltmeisterlich in Pose, sondern fuhren auch üppig Technik auf. Von kippendem Schlagzeug über Feuerfontänen auf Bühne und dem eigenen Haupt wurde dem Betrachter auch optisch viel geboten.

Doch nicht nur die alten Helden, auch die Junge Garde wusste zu begeistern – allen voran die Lokalmatadore von Attic. Die Gelsenkirchener Combo, die völlig zu Recht mit ihrem Debüt „The Invocation“ das Album des Monats im Rock Hard stellte und von den Lesern zum Newcomer des Jahres gekürt wurde, hatte am Sonntagmittag zwar mit dem einen oder anderen technischen Problem zu kämpfen, sie ließ sich aber von den punktuell streikenden Verstärkern nicht beirren, sondern zog eine absolut professionelle Show ab.

Gab’s auch was Negatives am Wochenende? Na ja, zumindest wurde ein Verlust beklagt: „Metal Tigger“, seines Zeichens plüschiges Maskottchen in Lederjacke eines Online-Magazins ist am Samstag abhanden gekommen und konnte trotz großangelegter Suchaktionen nicht wieder ausfindig gemacht werden. Sollte die Raubkatze irgendwo auftauchen, darf der Finder das Tier gerne 2014 wieder mitbringen.

Rock Hard Festival

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Rund um den Park blieb es (relativ) ruhig

6000 Besucher feierten in der Spitze im und am Amphitheater bei Rock Hard. Die Musik war hart und heftig, die Begleittöne eher moderat: Außer ein paar Körperverletzungen und Diebstählen meldet die Polizei „keine besonderen Vorkommnisse“. Allerdings stießen der Kfz- und Parkplatz-Verkehr bei der Zu- und Abfahrt an Kapazitätsgrenzen.