Gelsenkirchen. . Die vierjährige Ecem hat erst vor ein paar Wochen den Krebs besiegt. Wer sie neben ihrer Familie die ganze Krankheit über begleitete war Barack Obama, den das Gelsenkirchener Mädchen im Fernsehen sah. Ihr größter Wunsch: ein Foto mit dem US-Präsidenten.

Für Ecem aus Gelsenkirchen ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Während die Vierjährige gegen den Krebs kämpfte, hatte sie im Krankenhaus immer wieder Bilder vom US-Präsidenten Barack Obama gesehen, der Kinder ins Weiße Haus einlud. Ihr Herzenswunsch daher: ein Foto mit ihrem Idol. Und auf einmal schien dieser Wunsch gar nicht mehr so weit entfernt zu sein.

Über das gemeinnützige Projekt „365 Tage – und jeder einzelne zählt“ reichte sie ihre Bitte ein. Schon viele Wünsche von krebskranken Kindern hat die Organisation erfüllt, doch ein Foto mit Barack Obama war (und ist) eine enorme Herausforderung. Die Projektverantwortlichen schrieben daher an das Bundeskanzler- und das Bundespräsidialamt, an die Botschaft und sogar ans Weiße Haus. Und siehe da: Ausgerechnet an dem Tag, als Ecem erfuhr, dass die Chemotherapie angeschlagen hatte und der Krebs vorerst besiegt war, wurde ihr gesagt, dass sie beim Deutschlandbesuch des US-Präsidenten dabei sein dürfe. Was für eine Fügung!

Bei Obamas Rede ganz vorne dabei

Am Montag dann reiste das Mädchen aus Gelsenkirchen gemeinsam mit ihrer Familie nach Berlin. Organisiert hat das Stefan Ober-Westendorf, Leiter des Projektes, gemeinsam mit ebenso rührigen Partnern wie „MeinFernbus.de“ und dem „Mercure Hotel“. Am Mittwoch ging es direkt zum Brandenburger Tor, dort durfte Ecem mit ihrer Mutter und Stefan Ober-Westendorf in den ersten Reihen der illustren geladenen Gäste Platz nehmen – noch vor Außenminister Guido Westerwelle und Wirtschaftsminister Philipp Rösler!

Rund drei Stunden warteten sie in der brütenden Hitze, das Auswärtige Amt versorgte Ecem und Familie derweil mit Früchten und kühlen Getränken. Die kleine Gelsenkirchenerin übte sich tapfer in Geduld, bis Obama, etwa sieben Meter vor ihr, endlich endlich die Bühne betrat. Ecem verfolgt die Rede wie gebannt und fast hätte es anschließend auch mit einem Foto geklappt.

Botschaft leitete Antrag nicht weiter

Beinahe, denn, fix war der Polit-Star auch schon wieder weg: „Leider hat die Botschaft vergessen, Ecems Antrag weiter zu reichen“, erklärt Ober-Westendorf. Blanke Enttäuschung machte sich breit, denn Ecem bezeichnet Obama als „ihren besten Freund“, der in den Stunden der Krebstherapie immer bei ihr gewesen sei. Dass dieser nun nicht zum Fototermin erschien, ist für das Kind unerklärlich. Ein Mitarbeiter des Secret Service schenkte der bedröppelten Ecem später einen Anstecker als Erinnerung, da war die Welt für sie wieder ein bisschen mehr in Ordnung. „Ich werde ihn zu meiner Geburtstagsparty im Oktober einladen“, das hat Ecem schon vor dem Berlinbesuch erwähnt und sie glaubt immer noch fest daran, dass es irgendwann mal mit einem Foto klappt. „Wir werden an das Weiße Haus schreiben“, sagte Stefan Ober-Westendorf. „Vielleicht schaffen wir es, dass Ecem selbst einmal das Weiße Haus besuchen darf.“

Bestimmt, bei so viel Durchhaltevermögen.