Gelsenkirchen. . 415 Aktive liefen für den guten Zweck die Strecke GE-Dakar und machten dabei auf das Risiko eines Schlaganfalls aufmerksam. Rekord für Olaf Thon. Der Eurofighter drehte diesmal acht Spenden-Runden.

Seit fünf Jahren veranstalteten die Evangelischen Kliniken gemeinsam mit den neurologischen Selbsthilfegruppen und dem Gesundheitspark Nienhausen den „Neurolauf“. Es geht darum, das Bewusstsein für das Risiko und die Folgen eines Schlaganfalls zu schärfen. 415 Teilnehmer sorgten am Samstag bei bestem Läuferwetter für einen Erlös von 15.000 Euro und damit für einen neuen Spendenrekord.

Fünf Euro pro Runde für den guten Zweck – das ließ man sich nicht zweimal sagen. Schon beim Start um 10 Uhr versammelten sich mehr als 300 Menschen am Heinrich-König-Platz und traten die 1,5 Kilometer lange Strecke rund um den See im Stadtgarten an. Das Teilnehmerfeld deckte nicht nur alle Altersklassen – von vier bis 70 Jahren -- ab, auch der sportliche Ehrgeiz war unterschiedlich ausgeprägt: „Einige nutzen den Lauf als Trainingseinheit für einen Marathon, andere gehen auch einfach nur gemütlich ein oder zwei Runden spazieren“, freute sich Moderatorin Katharina Möller, die den ganzen Tag für gute Stimmung auf dem Kirchenvorplatz sorgte. Sogar ein Rollstuhlfahrer und ein Hund machten sich mit auf die Strecke „Und es kommen immer noch mehr Leute spontan dazu“. Am Ende reichten die 400 gedruckten Startnummern nicht aus und es musste gebastelt werden.

"Betroffene haben kaum eine Lobby"

Auch Olaf Thon durfte in diesem Jahr natürlich nicht fehlen. Der ehemalige Schalker „Eurofighter“ gehört mittlerweile schon zum Inventar des Neurolaufs und trat zum vierten Mal an. „Mit jeder gelaufenen Runde kann man die gesellschaftliche Teilhabe von Betroffenen und ihren Angehörigen verbessern. Vor allem ist es schön, dass jeder etwas tun kann“, erklärte er sein Engagement. Ganz ohne Ambitionen trat er dann aber auch nicht an und verbesserte die eigene Bestmarke von sechs auf acht Runden. Mit 29 Runden wurde auch der Rundenrekord aus dem Vorjahr überboten und insgesamt die Strecke Gelsenkirchen - Dakar zurückgelegt.

„Jede Minute zählt!“ hieß das Motto des Neurolaufes in diesem Jahr. „Bei einem Schlaganfall kommt es darauf an, die Symptome rechtzeitig zu erkennen. Daher ist uns die Aufklärung besonders wichtig“, berichtet der Initiator der Veranstaltung Elmar Busch, Chefarzt der Neurologie in den Evangelischen Kliniken. „Außerdem brauchen die Betroffenen und ihre Angehörigen unsere Unterstützung. Ihr Leben ist häufig schwer und sie haben kaum eine Lobby“.

Geld ist eine große Hilfe für die Selbsthilfe

Unterstützung bekommen die Betroffenen in den neurologischen Selbsthilfegruppen der EVK, an die der Erlös geht. Rund 800 Menschen erleiden allein in Gelsenkirchen pro Jahr einen Schlaganfall. Nicht selten müssen die Betroffenen ganz von vorn anfangen. „Bei uns kann man Kontakte knüpfen, sich austauschen. Wir machen gemeinsam Ausflüge und Kaffeeklatsch, alles ist ganz ungezwungen“, erzählt Christa Thomalla, die eine der Gruppen leitet. „Das Geld ist für uns eine riesige Hilfe. Ich bin stolz auf alle, die an diesem Tag beteiligt waren“.

Die Trommelkombo „Apito Fiasko“, die Big Band der Musikschule und der Seemannschor „Die Knurrhähne“ sorgten am Rande für gute Stimmung. Die neurologischen Selbsthilfegruppen und die Neurologen der EVK informierten rund ums Thema.