Gelsenkirchen. . Edith Schnitzler fühlte sich als Angehörige im Elisabeth Krankenhaus in Gelsenkirchen-Erle nicht gut aufgehoben. Laut Krankenhausleitung sei alles vorschriftsmäßig abgelaufen.

WAZ-Leserin Edith Schnitzler fühlte sich als Angehörige im Elisabeth Krankenhaus in Erle nicht gut aufgehoben. Ihr Mann war drei Wochen lang auf Station 9 untergebracht, einer geschlossenen Aufnahmestation für psychisch kranke oder gestörte alte Menschen. Der Aufenthalt beschäftigte sie nachhaltig.

„Bereits in den ersten Tagen kam seine Brille weg“, berichtet Schnitzler. Als sie es dem Pflegepersonal meldet, kommt angeblich keine Reaktion, außer, dass es „normal sei, dass bei Verwirrten mal was verschwindet.“ Weiterhin gab es im Zimmer, nach Angaben der Ehefrau, weder Handtücher, noch Seife und die Fenster konnten zum Lüften nicht geöffnet werden. „Das ist nicht die Behandlung, die ich mir für einen Privatpatienten vorstelle“, beklagt sie sich. Außerdem sei das Personal nie ansprechbar und unflexibel gewesen, wenn sie ihren Mann „ausführen“ wollte. Sie habe sich schriftlich beklagt, aber nichts gehört.

Besuchs- und Ausgehzeiten seien nicht eingehalten worden

Auf Nachfrage schilderte die Geschäftsführung: „Frau Schnitzler hat die Besuchszeiten und auch die vereinbarten Ausgehzeiten nicht eingehalten. Für demente Patienten ist ein strukturierter Ablauf wichtig. Daher könne sie ihren Mann nicht immer holen, wann sie möchte“, sagt Pflegedirektorin Hildegard Palm. Handtücher und Seife seien vorhanden, die Fenster können maximal auf Kipp gestellt werden, um Suizidversuchen vorzubeugen.

Der Ärztliche Direktor Dr. Jan-Niclas von Verschuer: „Ich habe persönlich Rücksprache mit Frau Schnitzler gehalten. Zum Verschwinden: Wir bitten jeden Angehörigen, persönliche Gegenstände zu kennzeichnen, um sie zuordnen zu können, wenn sie wiedergefunden werden.“ Die Behandlung sei standesgemäß durch den Chefarzt erfolgt. Für weitere Rücksprachen stehe die Geschäftsführung der Frau weiterhin zur Verfügung.