Gelsenkirchen. . Gelsenkirchener Verein löst sich nach 32 Jahren auf. Grund: Ablehnung des projektbezogenen Kinetikkonzeptes
Die Nachricht ist kurz, knapp, nüchtern und überraschend: Der Förderverein Kunstmuseum Gelsenkirchen löst sich nach 32 Jahren auf. Damit endet eine jahrzehntelange, erfolgreiche Unterstützung der städtischen Kulturarbeit durch bürgeschaftliches Engagement.
Für einen offenen Konflikt zwischen Verein und Museumsleitung beziehungsweise Kulturverwaltung hatte Anfang vergangenen Jahres ein Konzept der Förderer gesorgt, das eine grundsätzliche Neuaufstellung des Kunstmuseums vorschlug (die WAZ berichtete). Der Förderverein hatte dafür plädiert, den Sammlungsschwerpunkt des Gelsenkirchener Museums stärker als bisher auf die Kinetik zu legen. Mit dem Ziel, dem Haus mit einem Alleinstellungsmerkmal zu mehr Gewicht zu verhelfen.
Die Förderer konzipierten einen Fünf-Jahresplan inklusive Finanzierungslösungen. Nicht funktionstüchtige Objekte sollten restauriert, die Sammlung um Objekte aus der Kunsthalle Recklinghausen erweitert und neue Ausstellungsflächen geschaffen werden.
Kulturdezernent bedauert die Auflösung
Indes: Das Konzept wurde zwar als positiv bewertet, galt in der Form aber als nicht umsetzbar und verschwand nach der Sitzung einer einberufenen Expertenrunde irgendwie auch wieder in der Versenkung.
Daraus zog der Förderverein nun die Konsequenz. In der Pressemitteilung heißt es: „Der Verein hatte sich im Jahre 2012 für eine projektbezogene Unterstützung des Kunstmuseums eingesetzt.“ Seitens der Museumsleitung und des Kulturreferates aber werde eine allgemeine, projektungebundene Unterstützung angestrebt: „Dieser projektfreie Unterstützungswunsch fand weder die Zustimmung des Vereinsvorstands noch der Mitglieder.“ So entschloss man sich zur Auflösung. Kulturdezernent Dr. Manfred Beck bedauerte gestern das Aus: „Es ist wichtig, dass so ein Förderverein existiert und zeigt, dass die Bürgerschaft hinter dem Museum steht. Ich würde mich freuen, wenn irgendwann Menschen einen Neuanfang wagen.“