Gelsenkirchen. Edu-Caching heißt die Kombination aus Geo-Caching – der GPS-gestützten Schnitzeljagd – und politischer Bildung, mit der Interessierte sich nun auf die „Spuren der Verfolgung im ,Dritten Reich’“ machen können. Zwei Touren sind im Angebot.

Die Tour für Jugendliche führt durch den Nordsternpark. Die Route für Erwachsene führt Teilnehmer im gesamten Stadtgebiet an Orte, an denen Gewerkschaften, Parteien oder städtische Institutionen ansässig waren, die nach der Machtübergabe an die Nazis vor 80 Jahren im günstigsten Fall unter Repressalien zu leiden hatten.

Brigitte Schneider, Programmbereichsleiterin Politische Bildung bei der Volkshochschule (VHS) war bei einer Veranstaltung des Deutschen Volkshochschulverbandes auf die Verknüpfung von Geo-Caching und politischer Bildung aufmerksam geworden und hatte die Idee nach Gelsenkirchen importiert.

Es entstanden Bildungsrouten und eine biografische Ausstellung

Mit dem Institut für Stadtgeschichte (ISG) und der Schülervertretung der Gesamtschule Horst sind in einem halben Jahr nicht nur die GPS-gestützten Bildungsrouten entstanden, sondern auch eine biografische Ausstellung.

Am 30. Januar jährte sich die so genannte Machtübergabe an die Nationalsozialisten und die darauffolgende schrittweise Auflösung der ersten deutschen Demokratie zum 80. Mal. Die Gleichschaltung der Verwaltung, die Zerschlagung der Gewerkschaften, die Ausgrenzung, Verfolgung und die Inhaftierung anders denkender Menschen aus Politik, Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und anderen Organisationen lassen sich auch in Gelsenkirchen nachvollziehen.

Die Erwachsenen-Tour beginnt am Bildungszentrum

Mit den wenigen noch vorhandenen Quellen wurden von der Arbeitsgemeinschaft „Arbeit und Leben“ (DGB u. VHS) in Kooperation mit ISG und GS Horst die Ausstellung und die Geo-Caching-Routen gestaltet. Die einzelnen Stationen werden an dieser Stelle nicht erwähnt, weil dadurch der Sinn untergraben würde. So viel darf verraten werden: Die Erwachsenen-Tour beginnt am Bildungszentrum. „Man kann sich einen ganzen Tag mit historischer politischer Bildung auseinandersetzen“, beschreibt Brigitte Schneider den Umfang.