Gelsenkirchen. . Nach anderthalb Jahren eröffnet Cem Özdemir (41) die alternative Mischung aus Café, Kneipe und Bistro an der Weberstraße neu. Los geht’s im ehemaligen Café Central voraussichtlich am Dienstag.

Rosi ist wieder da. Beinahe anderthalb Jahre war sie fort, jetzt taucht sie an anderer Stelle und in neuem Gewand auf. Cem Özdemir (41) aus der Altstadt eröffnet die alternative Mischung aus Café, Bistro und Kneipe in zentraler Lage neu. Firmierte die Rosamunde unter Özdemirs Ägide von Anfang 2008 bis Ende 2011 noch als Verein an der Franz-Bielefeld-Straße, ist Rosi heute eine voll konzessionierte Gastronomie. Am Dienstag, 30. April, geht’s am südlichen Ende der Weberstraße los.

Warum aus Rosamunde Rosi geworden ist, erklärt Cem Özdemir so: „Die Leute haben damals schon gesagt ,Komm, wir gehen in die Rosi’, das hat sich so eingebürgert.“ Bis zur Eröffnung haben der 41-Jährige und seine Helfer noch ein bisschen Arbeit vor sich. Lediglich die Theke – ein Unikat, das sich aus mehreren antiken Holzmöbeln zusammensetzt – steht schon an ihrem Platz. Fertig sind auch der Boden, die Wände, die Decke. Die für Samstag geplante Eröffnung musste verschoben werden. Wenn alles klappt, heißt Rosi am Dienstag ihre Gäste willkommen.

Gebäude musste kernsarniert werden

Die Vorpächter des Objekts sollen recht überstürzt ausgezogen sein und beim Ausreißen der Theke tiefe Krater im Boden hinterlassen haben. „Hier sah es aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte“, so Özdemir. Von Grund auf habe er alles kernsanieren müssen, „obwohl das Gebäude erst 30 Jahre alt ist“. Zum Vergleich: Die ehemalige Rosamunde befand sich in einem Schalker Eckhaus, das der Gründerzeit zuzuordnen ist.

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Mitte März hat der 41-Jährige mit dem Umbau an der Weberstraße begonnen. Bei der Gestaltung hat er die Farben der Außenfassade aufgenommen: Grün und Orange. Ansonsten will der Gastronom den alternativen Charme der Rosamunde aufgreifen. Einen Großteil des alten Mobiliars – ein Sammelsurium zusammengesuchter und andernorts ausgedienter Möbelstücke aus allen möglichen Epochen und Stilen („Relativ viel aus den 70ern.“) – hatte Cem Özdemir in weiser Voraussicht eingelagert. Zwischen Rosamunde und Rosi hat er sich um seine Familie gekümmert. Unter anderem kam vor fünf Monaten sein Sohn zur Welt.

Weberstraße bietet größeren Spielraum

Etwa gegen Ende der 80er-Jahre war in der Immobilie an der Weberstraße das Belushi angesiedelt. Ab Mitte der 90er-Jahre dann das Café Central. „Danach ging es noch durch zwei Hände“, weiß Özdemir.

Warum hat er denn überhaupt die Rosamunde geschlossen? „Das war ein reines Wohngebiet und deshalb wollten die Leute ab 22, spätestens ab 24 Uhr absolute Ruhe haben“, so der Gastronom. Die Lage an der Weberstraße bietet ihm da einen größeren Spielraum.