Gelsenkirchen. . Der Fall Zypern hat Kunden von Sparkassen und Volksbank in Gelsenkirchen zwar verunsichert, Zweifel an der Sicherheit ihrer Einlagen wurden aber schnell ausgeräumt
Das legendäre Statement „Die Spareinlagen sind sicher“ von Merkel und Steinbrück im Oktober 2008, durch das erstmals die Regierung für alle privaten Spareinlagen als Garant auf den Plan trat, sollte Bankenkunden beruhigen und einer Anlegerflucht entgegenwirken. Doch nachdem der krisengeschüttelte zyprische Staat jüngst so rigoros Hand an die Guthaben seiner Bürger legte, fragte sich auch der ein oder andere Kleinsparer in Gelsenkirchen, ob so etwas auch hierzulande möglich wäre.
Unsicherheit zu spüren
„Dieser Vorgang hat den Markt schon sehr beunruhigt“, gibt Dr. Peter Bottermann, Sprecher der Volksbank Gelsenkirchen, unumwunden zu. „Und es war ein fatales Zeichen an die Kleinsparer.“ Gleichwohl sei es bei den Kunden des Geldhauses eher ein Randthema gewesen. Ähnliches ist auch von der Sparkasse Gelsenkirchen zu hören: „Unsere Mitarbeiter wurden in jüngster Zeit des Öfteren mit dieser Frage konfrontiert“, sagte deren Sprecher Udo Kramer. Aber in beiden Instituten konnten die oft langjährigen Kunden ebenso schnell wieder beruhigt werden. Denn das deutsche Bankensystem, insbesondere das der Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken, verfügt über eine „einzigartige Sicherung“.
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Diese Geldinstitute – bundesweit gibt es 423 Sparkassen und 1100 Volksbanken – bilden eine Solidargemeinschaft bzw. einen Haftungsverbund. Dadurch steht in einem Krisenfall das Gesamtvolumen aller Sicherungseinrichtungen für institutssichernde Maßnahmen zur Verfügung – unbegrenzt. Heißt übersetzt: Einer für alle, alle für einen in der Not. „Insofern“, sagen denn auch Udo Kramer und Dr. Peter Bottermann unisono, „ist ein Szenario wie in Zypern hier in Deutschland unrealistisch.“
Das Sparverhalten der Kunden hat sich durch die (lang anhaltende) Eurokrise und auch durch die niedrige Zinsentwicklung jedoch schon seit geraumer Zeit nachhaltig geändert. Das gute alte (und bewährte) Sparbuch hat zwar noch nicht ausgedient, sehr viele Sparer haben es nach wie vor. Doch mit Zinssätzen von vielleicht 0,5 bis 1,2 Prozent im Schnitt – je nach Bank – lässt sich heute kaum noch jemand zusätzlich als Kunde locken.
Kurzfristige Anlagen im Trend
„Kurzfristige Anlagen“, so ist von den beiden Geldhäusern zu vernehmen, seien derzeit die bevorzugte Wahl, dazu noch breit gestreut. Soll heißen: Die Sparer heute legen ihr Geld sowohl in höher verzinsten Tagesgeldkonten an (1,5 % – 1,8 %, je nach Höhe des Betrages und Laufzeit) als auch in Immobilien(Fonds) und ebenso wieder in Aktien.