Gelsenkirchen.

Wer endgültig genug hat von Minusgraden, grauen Wolken und Schneegestöber, dem sei die aktuelle Ausstellung in der Sparkasse Buer wärmstens empfohlen: Palmen, die sich in der Sonne wiegen, blauer Himmel, Strand, Sonnenschirme und Liegen, ein Hauch von Urlaubsfeeling.

Die Malerei von Mahssa Askari, die die Ausstellungsreihe mit Schülern der Klasse von Herbert Brandl fortsetzt, wirkt luftig, sommerlich heiter und farbenfroh.

Seit vielen Jahren bereits bietet die Sparkassenfiliale an der Nienhofstraße jungen Künstlern ein attraktives Ausstellungsforum. Kuratorin und Galeristin Jutta Kabuth präsentiert in der aktuellen Reihe, die im Mai 2014 endet, sieben Schülerinnen und Schüler von Professor Herbert Brandl von der Kunstakademie Düsseldorf vor. Auf die Luxemburgerin Martine Koch, die Deutsch-Australierin Christina Puth und Tristan Wilczek folgt nun die gebürtige Iranerin Mahssa Askari.

Erinnerung trifft Fantasie

Die 33-Jährige wurde im iranischen Khoramshar geboren. Seit 1992 lebt sie mit ihrer Familie in Deutschland. Von Kindheit an von der Malerei fasziniert, absolvierte sie zunächst ihr Diplom für interdisziplinäre Gestaltung an der FH Aachen, studiert seit 2006 an der Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse von Prof. Herbert Brandl und ist seit 2012 dessen Meisterschülerin.

Mahssa Askari lässt sich in ihrem Werk von realen Orten inspirieren, die sie dann nahezu collageartig in meist großformatigen Kompositionen einfließen lässt. Erinnerung trifft Fantasie, Figuratives Abstraktion, strenge Form spontanen Gestus. Statisches trifft auf Bewegung und was an der einen Stelle noch klar und strukturiert wirkt, kommt an anderer verschwommen und verwischt daher.

Bilder ähneln einem Puzzle

In ihrer neuesten Werkreihe widmet sich die Künstlerin dem Thema Spiegelung. „Die Eindrücke wechseln zwischen Natur und Architektur, zwischen Innen- und Außenansicht“, sagt die Malerin, die auf nahezu allen Bildern die menschliche Figur in den Mittelpunkt stellt. Immer allerdings ohne erkennbare Gesichtszüge, Individuen sucht der Betrachter vergebens.

Die Bildversatzstücke faszinieren durch permanenten Perspektivwechsel, der der Malerei die Eindeutigkeit nimmt. Gedeiht dieses Gewächs noch draußen und mutiert es schon zur Zimmerpflanze? Lädt der Sessel in freier Natur zum Ausruhen ein oder im Wohnzimmer? Öffnet sich da ein Fenster knapp über der Meereslandschaft? Nahezu erzählerische Szenen spiegeln sich gleichermaßen auf Fassaden und Wasserflächen. Und machen Appetit auf den Sommer.