Gelsenkirchen. .

Der Maler, Zeichner und Karikaturist Herbert Daniel gilt als einer der kreativsten Köpfe Gelsenkirchens. Seit 1973 lebte und arbeitete der heute 85-Jährige in der Künstlersiedlung Halfmannshof.

Heute lebt er mit seiner Frau im Stadtnorden und ist noch immer künstlerisch aktiv. Einen Einblick in die Bandbreite seines Schaffens gibt zurzeit eine Ausstellung „Farbspuren und -klänge aus seinem Leben“ auf zwei Etagen im Innenhof des Lichthofes an der Leithestraße.

Porträts, Akte, Impressionen

Mit älteren Porträtzeichnungen und Malereien ist Herbert Daniel, der viele Jahre lang auch für die WAZ das Zeitgeschichten in Karikaturen festhielt, am ungewöhnlichen Ausstellungsort vertreten. Eine harmonisches, poetisch-stilles Bild von Mutter und Kind zum Beispiel stammt aus dem Jahre 1968. Mit wenigen Strichen festgehaltene Aktzeichnungen aus den Jahren 2004 und 2007 dokumentieren die große Gestaltungskraft des Meisters.

Immer widmete sich Daniel in seinem Schaffen auch den Impressionen aus nahen und fernen Ländern, Paris oder Nordafrika liegen ihm am Herzen. Auch neuere Werke entführen den Betrachter an flirrende Ufer von Flüssen und Meeren, Stadtsilhouetten locken schemenhaft im Hintergrund. Und auch die Freude am feinen, ironischen Strich der Karikatur hat Daniel nicht verloren. Die neuesten seiner ausgestellten Arbeiten stammen aus diesem Jahr.

Wissen stets weitergegeben

1927 in Burgaltendorf an der Ruhr geboren, studierte Herbert Daniel an der Folkwang-Hochschule in Essen. Zuvor absolvierte er noch eine Lehre als Retuscheur. Als graduierter Designer ging er zunächst als Layouter in die Wirtschaft und als er aus Trier ein Angebot für eine Professur erhielt, kam nahezu gleichzeitig der Ruf aus Gelsenkirchen, Haus und Atelier im Halfmannshof zu beziehen. Er entschied sich fürs Revier und hat diese Entscheidung nie bereut. 2010 verließ er aus gesundheitlichen Gründen die Künstlersiedlung.

Daniel schafft nicht nur ein großes eigenes Werk, er hat sein Können und Wissen stets auch weitergegeben. 20 Jahre lang arbeitete er als Pädagoge für Grafik an der Gewerblichen Schule Ost in Essen. Als Dozent leitete er 15 Jahre lang die Seminare für Akt und Porträt am Institut für bildende Kunst in Wattenscheid., unterrichtet im eigenen Atelier. So stellen im Lichthof auch die vier Daniel-Schüler Dr. Ernst Heerten, Stephanie Albers, Harald Höhmann und Erika Böttcher aus.