Gelsenkirchen. In Gelsenkirchen-Schalke entsteht ein Stadtteil-Treffpunkt an der Liboriusstraße. Jugendliche können ihre Ideen einbringen und die Räume selbst gestalten.
Wie verbringt man als Jugendlicher seine Freizeit in Gelsenkirchen? Auf diese Frage folgt eine lange Pause. „Tja, so viel gibt’s da nicht“, erzählt Maxime (17). Auch die Stadt hat das Problem erkannt. Im Rahmen des Programmes „Freiraum“ werden Maxime und seine Freunde gemeinsam mit der Künstlerin Claudia Lüke einen Treffpunkt für Jugendliche in Schalke gestalten.
Kreative junge Leute willkommen
„Uns geht es nicht darum zu sagen: So oder so machen wir’s. Die Kids können selber kreativ werden, sich überlegen was hier entstehen soll und natürlich den Raum selber gestalten“, verrät Lüke. In den Osterferien findet ein Workshop statt, in dem die Planungen konkreter werden sollen. „Ich hoffe natürlich, dass wir noch viele Jugendliche finden, die Bock haben, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen“. Wer zwischen zwölf und 20 Jahren alt ist, kann mitmachen, Hauptsache die Motivation stimmt.
Fünf Jugendliche stehen schon jetzt in regem Kontakt mit der Künstlerin, erste Ideen sind bereits vorhanden: „Wenn hier eine kleine Chill-Lounge entsteht, in der wir uns in Freistunden und nachmittags aufhalten können, wäre das schon super“, beschreibt Dimitrij (15) die Planungen – eine kleine Theke, an der es Snacks gibt, Sessel und Sofas, ein Kickerkasten. Auch ein kleines Kulturprogramm soll es geben: Maxime zum Beispiel will Gitarrenunterricht geben. „Ansonsten überlegen wir noch, uns wird da schon was einfallen“, zeigt er sich optimistisch.
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Möglich gemacht wird das Projekt durch die organisatorische Leitung, durch Revierressourcen, die Förderung im Rahmen des Stadtteilprogramms Soziale Stadt Schalke und die Kofinanzierung durch den Strukturfonds für regionale Entwicklung der EU. „Natürlich wollen wir auch Jugendliche an der Quartiersentwicklung in Schalke beteiligen“, sagt Doris van Kemenade vom Stadtteilbüro. „Nur so kann eine nachhaltige Entwicklung erreicht werden und Schalke für junge Menschen und Familien attraktiver werden“, ist sie sich sicher. Auch ohne die Mithilfe der Vewo Wohnungsverwaltung GmbH, die das leerstehende Ladenlokal an der Liboriusstraße gegen Erstattung der Nebenkosten zur Verfügung stellt, hätte die Idee nicht umgesetzt werden können. „Wir unterstützen gerne sinnvolle Projekte, die langfristig angelegt werden und sinnvoll für die Stadt sind. Eine stabile Mieterstruktur bringt uns ja auch einen Rückgewinn“, erklärt Dana Köllmann von der Vewo, die in dem Projekt eine Win-Win-Situation sieht. Bei so viel Engagement steht einer nachhaltigen Entwicklung in Schalke nichts mehr entgegen.