Gelsenkirchen. .

Als wäre Petrus ein Schalker: Der Himmel über dem Fan-Friedhof im Schatten der Arena weinte am Samstagmorgen dicke Tränen. Die königsblaue Familie verabschiedete sich von einer ihrer schillernsten Figuren. Karl-Heinz, genannt „Olly“, Olschewski, der mit seiner Trommel zum Pulsgeber der Nordkurve im Parkstadion wurde, stand wie kein anderer für das „alte Schalke“.

Blaue und weiße Rosenblätter auf dem Boden der Trauerhalle am „Schalker Fan Feld“ in Sutum, ganz vorne eine Urne in Form eines Fußballs: Der Spruch „Königsblau bis in den Tod“ trifft auf wenige so zu wie auf Olly Olschewski, den alle wegen seiner Ähnlichkeit zu einer TV-Figur Catweazle nannten.

100 Trauergäste erwiesen "Olly" die Ehre

Kein Zufall, dass der Duisburger mit seiner letzten Ruhestätte dem Club ganz nah sein wollte. Der Blick vom Grab geht auf die Flutlichtmasten am Parkstadion, dort wo er über Jahrzehnte zum Vorbild für viele Schalker wurde. Er prägte das Bild der Kurve in den 70er und 80er Jahren.

Am Grab erwiesen 100 Angehörige, Freunde und Weggefährten Olschewski die letzte Ehre. Für einen würdigen Rahmen sorgten Fahnenträger und Wilhelm „Trompeten Willy“ Plenkers, der für seinen Kumpel den „Mythos vom Schalker Markt“ spielte. Eine Trommlerin ließ Catweazles Markenzeichnen zum letzten Mal ertönen. Pfarrer Hans-Joachim Dohm, Mitglied im Ehrenrat des FC Schalke 04, erinnerte in seiner Trauerrede an das Geheimnis des allseits beliebten Schalkers. Er habe sich stets für andere verschenkt. Auch in der Zeit seiner Nierenkrankheit, der er mit 69 Jahren erlag. Dohm: „Auch aus der eigenen Not heraus hat er den Blick für andere behalten.“