Essen/Gelsenkirchen. Der frühere Gelsenkirchener Karnevalsprinz Michael II. muss seinem Verein KC Astoria mehrere Tausend Euro zurückzahlen. Das hat das Landgericht Essen am Donnerstag entschieden. Der Prinz, mit bürgerlichem Namen Michael Lange, hat von dem Geld Ornat und Orden gekauft.

Während im benachbarten Holland ein Prinz gerade zum König emporsteigt, stutzt das Landgericht Essen den früheren Gelsenkirchener Stadtprinz Michael II. auf bürgerliches Niveau zurück. Er soll zahlen, sagt Richterin Danae Mallepree von der 3. Zivilkammer. Rund 11 000 Euro soll Michael Lange an seinen früheren Karnevalverein KC Astoria zurückzahlen.

Das Gericht ist also überzeugt, dass der Stadtprinz aus der Session 2011/12 Rechnungen für Orden, Kleinbus und Prinzenkleidung zu Unrecht vom Vereinskonto bezahlte. Er hatte sich darauf berufen, dass ihm dieses zugesichert worden sei. Der Verein hatte das strikt zurückgewiesen: „Von uns wurden die Proklamation und der Wagenbau bezahlt, den Rest muss der Prinz selbst bezahlen“, hatte vor Gericht Vizepräsident Harald Kauffmann gesagt.

Michael Lange war selbst lange Zeit Chef des Vereins. Damals soll er andere Stadtprinzen eindringlich darauf verwiesen haben, dass sie während ihrer Prinzenzeit für einen Großteil der Kosten selbst aufkommen müssten, erzählen ältere Vereinsmitglieder. Das habe er wohl verdrängt, als er selbst Prinz wurde.

Der Kassiererin war aufgefallen, dass Michael Lange in seiner Prinzenzeit per Online-Banking Rechnungen für Orden und anderes aus der Vereinskasse bezahlt hatte. Als sie ihn darauf ansprach, soll er Rückzahlung versprochen haben. Das Geld sei aber nie geflossen. „Du hast mich doch immer in dem Glauben gelassen, das Geld zurückzuzahlen“, hatte sie ihm vor Gericht vorgehalten.