Gelsenkirchen. Rund 50 Läufer informierten sich beim „Marathon-Forum für Jedermann“ im Augustinushaus über richtiges Training, Verletzungsprävention und die richtige Schuhwahl. Der Orthopäde Mirko Kuhn bietet in seiner Praxis auch eine Läufersprechstunde an.

Laufen ist Volkssport Nummer Eins in Deutschland. Vier Millionen Menschen gehen regelmäßig joggen, weit mehr als hunderttausend haben im letzten Jahr gar das Kunststück geschafft, die 42,195 Kilometer eines Marathonlaufes zu überstehen. Auch in Gelsenkirchen ziehen die Leute immer öfter ihre Runden – und schließlich steht ja auch der Vivawest-Marathon an.

Für den Orthopäden Mirko Kuhn von der Praxis Adler und Kuhn Anlass genug, sich etwas einfallen zu lassen: „Wenn sich die Stadt und ihre Bürger schon so sportlich zeigen, wollten wir dem in nichts nachstehen.“ So kam es zur Idee für das „Marathon-Forum für Jedermann“.

Knapp 50 Hobbyläufer kamen der Einladung nach und informierten sich über effektives Training, die Vorbeugung von Verletzungen und die richtige Schuhwahl. Die meisten von ihnen sind seit Jahren dabei, viele sind schon selbst Marathon gelaufen und einige kennen sich untereinander. „Hier können wir Fachsimpeln, uns austauschen und neue Kontakte knüpfen“ erzählt Thomas Gorczyca (50) vom Lauftreff der Erler Sportgemeinschaft. Als „alter Hase“ hat er schon mehr als 30 Marathonläufe absolviert. Doch auch Neulinge haben den Weg zum Marathon-Forum im Augustinushaus in der Altstadt gefunden. Zum Beispiel Kyra Stockenbrandt. Die 22-jährige ist eigentlich Schwimmerin, kam über ihre Mutter zum Laufen, betreibt den Sport, wie sie sagt, aber ohne großen Wettkampfehrgeiz: „Dieses Jahr werde ich mich zum ersten Mal an einem Halbmarathon versuchen“, verrät sie.

Gemeinsam mit bisher 4200 Sportsfreunden hat sie sich für den Vivawest-Marathon am 12. Mai angemeldet, der in Gelsenkirchen beginnt und endet.

Läufersprechstunde eingerichtet

„Gerade vor dem ersten Marathon sollte unbedingt eine medizinische Untersuchung erfolgen. In unserer Praxis haben wir dafür extra eine Läufersprechstunde eingerichtet“, rät Mediziner Mirko Kuhn. „Insgesamt sind die positiven gesundheitlichen Folgen des Ausdauersports aber so groß, dass das Risiko von Verletzungen deutlich überkompensiert wird.“

Auch die Teilnehmer des Forums haben schon Erfahrungen mit Verletzungen. Abbringen lassen wird sich aber wohl keiner der Sportler. Wenn man Christiane Dominick und Michael Kürten in ihrem Bericht über den New York-Marathon zuhört, weiß man warum: „Wenn man da drin steht, 42 000 Läufer um dich herum, eine Millionen neben der Strecke – das ist Gänsehaut pur!“

Gründliche Vorbereitung ist entscheidend

Vor einem Wettkampf gilt es, sich gründlich vorzubereiten. Doch gerade für nicht so erfahrene Läufer lauern hier Gefahren. Mehr als 80 Kilometer pro Woche sollten auf keinen Fall trainiert werden. Eine zu schnelle Steigerung der Intensität, zu starkes Stretching, falsche und abgenutzte Laufschuhe und ein falscher Bewegungsablauf können sonst schnell zu einer der typischen Verletzungen, wie dem Läuferknie, führen.

Das Wichtigste für den Läufer ist das richtige Schuhwerk. Der Trend geht in letzter Zeit zum „Natural Running“-Schuh, der ein Barfußgefühl vermittelt. Denn barfuß ist die gesündeste Form des Laufens. Für Anfänger ist er jedoch nicht geeignet. Vor dem Kauf sollte unbedingt eine Laufbandanalyse durchgeführt werden, um rauszufinden, welcher Schuhtyp man ist. Außerdem sollten die Wettkampfschuhe bis zu 1,5 Zentimeter größer sein als gewöhnlich, denn der Fuß läuft sich während des Wettkampfs platt, was oft zu Schmerzen und blauen Zehen führt.