Gelsenkirchen.
Nach dem bunten karnevalistischen Treiben der letzten Wochen, hat nun die christliche Fastenzeit begonnen. In den 40 Tagen zwischen Aschermittwoch und Ostern geht es aber nicht allein um Verzicht, sondern ebenso um die Rückbesinnung auf das Wesentliche.
Ungemütliches Wetter
Immerhin fünf Teilnehmer trotzten dem ungemütlichen, nasskalten Wetter und trafen sich in der katholischen Liebfrauenkirche an der Stolzestraße, um sich gemeinsam auf den Weg zu machen. „Es geht aber nicht nur ums Laufen an sich. In der Fastenzeit bereiten wir uns auf das Osterfest vor und wenden uns bewusst dem Leben zu“, erklärt Steffi Gruner, Jugendreferentin von Gleis X und Initiatorin von „laufend Fasten!“. „Das Laufen ermöglicht auch einen bewussten Zugang zu sich selbst.“ Schließlich könne man viele Dinge des Alltags für kurze Zeit vergessen und sich voll und ganz auf das Laufen konzentrieren. „Wir möchten die Zeit außerdem nutzen, um mit anderen gemeinsam unterwegs zu sein.“
Deshalb müssen die Teilnehmer auch keine Profi-Sportler sein. „Jeder läuft in dem Tempo, das für ihn oder sie persönlich geeignet ist. Die Laufleistung ist nicht entscheidend.“ Gut ist es aber, wenn die Teilnehmer 30 Minuten am Stück laufen können. Insgesamt soll die Strecke an den Samstagen jeweils zwischen drei und zehn Kilometer lang sein – je nach Form der Teilnehmer.
Fastentipps für Weicheier
Die relativ kleine Teilnehmerzahl zur Premiere war vermutlich den ungemütlichen Wetterverhältnissen geschuldet. Dennoch war die Stimmung bei den fünf Teilnehmern alles andere als getrübt. Bevor es losgehen konnte, wurden vor der Liebfrauenkirche noch kurz ein paar Aufwärm- und Dehnübungen absolviert. Dann machten sie sich gut gelaunt auf den Weg in Richtung Wissenschaftspark und Rheinelbe Park. Ziel war die Himmelsleiter auf der Halde. Dort gab es nicht nur einen schönen Ausblick, sondern auch Gelegenheit zum Verschnaufen. Dazu wurden spirituelle Impulse eingebracht. Begleitend zum Lauf wurden nämlich Texte aus dem Evangelium, Gebete und Lieder vorgetragen.
„Jeder kann selbst für sich entscheiden, was die Fastenzeit oder das Fasten für ihn oder sie bedeutet und wie man damit umgeht. Auch darüber kann man sich beim Laufen Gedanken machen“, sagt Steffi Gruner.
So bewege man sich – im wahrsten Sinne des Wortes – Schritt für Schritt auf Ostern zu.