Gelsenkirchen.

In der letzten Sitzung des Ausschusses für Soziales und Arbeit, die in Teilen gemeinsam mit dem Ausschuss für Sport und Gesundheit durchgeführt worden ist, ging es neben einigen anderen Themen auch um die psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung in Gelsenkirchen.

Christina Totzeck, gesundheitspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, sagt im Nachgang zur Diskussion im Ausschuss: „Die aktuelle Versorgungssituation ist schlechter denn je, Patienten müssen oft monatelang auf einen Termin beim Psychiater oder Psychotherapeuten warten. Meist bleibt in schwierigen Fällen sogar nur die stationäre Aufnahme, um direkt eine Hilfe zu bekommen.“

Derzeit praktizierten in Gelsenkirchen absolut betrachtet 10,5 Nervenärzte und 47 Psychotherapeuten. Die Berechnung der Bedarfsquoten gehöre in den Verantwortungsbereich der kassenärztlichen Vereinigung, die sich an die gesetzlichen Regelungen halten muss.

Quantitativ ungenügend

„Natürlich würden wir uns als Kommunalpolitiker wünschen, mehr Einfluss auf die Versorgung und die Versorgungsquoten zu haben. Die Qualität der Versorgung ist in Gelsenkirchen ausgesprochen gut, nur leider quantitativ ungenügend. Bei drastisch steigenden Auftritten von psychischen Erkrankungen sollte auch das Versorgungsangebot wachsen“, stellt Totzeck für die Christdemokraten fest.

Zurzeit aber plane die Kassenärztliche Vereinigung eine Umstrukturierung der Kassensitze. „Mehr Einfluss hätten wir jedoch auf die kassenunabhängige Versorgung. Denkbar und hilfreich wäre es beispielsweise schon, wenn auch mehr Unternehmen einen Psychotherapeuten anstellen würden.“

So könnte vorbeugend stärker gegen Erkrankungen, wie etwa Burn-Out oder psychosomatische Störungen, vorgegangen werden, die oft einen langen Arbeitsausfall bedingen. „Damit wäre nicht nur den Betroffenen geholfen sondern auch den Arbeitgebern“, erläutert Christina Totzeck abschließend für die CDU-Fraktion.