Gelsenkirchen. .
Zurzeit macht er einen Knochenjob. Und das freiwillig und ehrenamtlich. Prinz Olaf I. Poell, Stadtprinz von Gelsenkirchen und Anke I. Kozianka verbreiten täglich gute Laune. Bei Banken, Autohäusern, in Altenheimen, Behinderteneinrichtungen und überall dort, wo man sie gerne sieht. Als Anerkennung für diesen Dauereinsatz gab es jetzt bei der Volksbank Ruhr Mitte nicht nur einen herzlichen Empfang, sondern auch 1111 Euro von Vorstandssprecher Dr. Peter Bottermann.
„Ich bin nie so kaputt gewesen, wie zurzeit“, sagt der 46-Jährige, der „Fußballer durch und durch“ ist. Und er weiß, wovon er spricht. Jahrelang hat er neben seinem Beruf dreimal in der Woche Kinder trainiert. Aber Prinz sein, geht in der Hauptkarnevalszeit ganz schön an die Substanz. Doch das gibt er nur auf hartnäckige Nachfrage zu. Denn er ist leidenschaftlicher Karnevalist. Anderen Freude zu bereiten und gleichzeitig das Brauchtum zu erhalten, Traditionen zu leben, dafür steht er, obwohl ihm das nicht in die Wiege gelegt wurde.
Interesse kam erst mit den Kindern
Karnevalistisch vorbelastet war er von seinen Eltern nicht. Die Beziehung zu den Jecken kam erst, als seine älteste Tochter Lisa mit drei Jahren unbedingt tanzen wollte. Sie lernte die ersten Schritte nicht in der Ballettschule, sondern beim KC Grün-Weiß Resse 1959 e.V. In Kürze übernimmt Lisa (22) das Training der Nachwuchsgarde, die jüngere Tochter Laura (18) wird für die große Garde zuständig sein. Als drittes gibt es noch die Minigarde.
Arbeit mit den Kindern wird wie bei allen Vereinen auch beim KC Grün-Weiß Resse ganz groß geschrieben. Nachwuchssorgen hat der Verein nicht – zumindest, was die Mädchen anbetrifft. „Man kann sagen, was man will. Aber es ist für jedes Mädchen ein Traum, einmal wie eine Prinzessin auszusehen. Daher treten viele in den Verein ein“, freut sich der Stadtprinz. Und über die Kinder, finden dann auch die Eltern zusammen, weil sie natürlich immer mit dabei sind, wenn die „Minis“ tanzen lernen. Freundschaften unter den Erwachsenen entstehen, der Kontakt wird enger.
Es ging alles so schnell
So kam es, dass Olaf I. dem Verein 2007 beitrat. Töchterchen Laura war in der Session 2006/2007 sogar Prinzessin. Sechs Vereine gab es in Gelsenkirchen bisher, jetzt sind es sieben. „In jeder Session stellt ein anderer Verein das Stadtprinzenpaar, so dass genügend Vorbereitungszeit da ist“, erklärt Olaf I.
Als er beim KC Grün-Weiß Resse Mitglied wurde, verstarb kurze Zeit später die Kassiererin. Schnell übernahm er das Amt, und es dauerte nicht lange, da war er auch Präsident des Vereins. Diese Funktion - alle zwei Jahre wird neu gewählt - übt er immer noch aus. Zum Highlight des Vereins, der Prinzensession 2012/13 gab es neue Kostüme.