Gelsenkirchen. .

Einmal im Jahr lädt Bernd Lemanski (SPD), Bürgermeister im Bezirk Süd, zu einer offenen Kindersprechstunde. Kinder und Jugendliche aus Ückendorf, Rotthausen und der Neustadt haben hier die Möglichkeit über das zu sprechen, was sie in ihrem Stadtteil stört, oder was sie verbessern möchten.

„Wir machen das bereits im sechsten Jahr“, sagt Gregor Rüdel, Kinderbeauftragter im Bezirk Süd. In dessen gewohnter Umgebung, am Bauspielplatz an der Bochumer Straße 214 in Ückendorf, fand Mittwoch zwischen 15 und 17 Uhr auch die Sprechstunde statt. „Wir hatten hier schon alle Themen“, sagt Lemanski, „mal geht es um Ampelschaltungen, mal um Spielgeräte oder Freizeitangebote.“ So wurde nach Anregung durch Kinder und Jugendliche der Spielplatz am Steinfurthhof in Rotthausen saniert, oder die Grünphase für Fußgänger an der Ampelanlage am Ückendorfer Platz so verlängert, dass man, ohne rennen zu müssen, auf die andere Straßenseite gelangt.

Fast keine Kinder in der Sprechstunde

Doch das Angebot scheint an Relevanz verloren zu haben. Kinder traf man bei der Sprechstunde keine an. „Das mag am Schnee liegen oder daran, dass wir schon so viele Punkte abgearbeitet haben“, so Rüdel.

Einzig Ückendorferin Natalie Schlüter (15) war gekommen, um ein Problem zu schildern, bei der ihr Lemanski selbst nur wenig helfen konnte. „Es geht um die Turnhalle an meiner Schule, der Gertrud-Bäumer-Realschule“, erklärt sie. Die könne derzeit nicht genutzt werden, so dass der Unterricht teilweise im Klassenraum stattfinden müsse. „Für die Sportlehrer ist es echt schwer, uns zu benoten“, sagt die Jugendliche, die sich stark im Kinder- und Jugend-Forum Süd engagiert. Da die Schule in den Bezirk Mitte fällt, konnte Lemanski ihr lediglich einen Ansprechpartner nennen. „Und ich werde das Anliegen natürlich auch persönlich weiterleiten.“

In Zukunft wolle man die Kindersprechstunde einmal in einen anderen Stadtteil verlagern. So könne man vielleicht neues Interesse in einem anderen Umfeld wecken.