Gelsenkirchen. . Das Kinder- und Jugendforum Gelsenkirchen-Süd verstärkt die Arbeit durch neue Delegierte

Seit mehr als einem Jahr besteht nun schon das Kinder- und Jugendforum in Gelsenkirchen. Es ist ein Modellprojekt, durch das den jungen Bürgern ein Mitspracherecht in der Gestaltung ihrer Stadtteile eingeräumt werden soll. Um die Arbeit zu verbessern, werden nun Delegierte ins Forum gewählt.

Angefangen wird im „Spunk“ in Ückendorf. Anna Janßen vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt klärte die Elf- bis 15-Jährigen über die Arbeit des Forums auf: „Wir haben bei konkreten Anliegen einen Ansprechpartner im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie und somit auch ein Mitspracherecht“. Weitere Delegierte sollen in auch anderen Jugendtreffs gewählt werden.

Dann ging es an die Arbeit: Jedes Kind konnte für sich entscheiden, ob es sich zur Wahl für einen Delegierten des „Jugendtreffs Spunk“ stellt. Fünf von ihnen werden antreten. Wie im großen Wahlkampf mussten sich die Kandidaten ihre Wahlziele und einen Wahlspruch überlegen. Grenzen gab es hierbei nicht.

Philipp Muamba (elf Jahre) möchte in seinem Stadtteil gesprayte Kunstwerke anbringen: „Damit das alles schöner aussieht“. Ganz klassisch setzt sich Timo Schmitjes (15) für einen saubere Umwelt ein: „Ich möchte, dass die Generation nach mir einen sauberen Spielplatz ohne Hundekot vorfindet“. Chantal Andrjsiak (elf) traut sich auch an das umstrittene Thema Sprayen heran. Allerdings möchte sie einen Anfängerkursus durchsetzen. Anna Siekierski (elf) ist für einen guten Start in den Tag. Sie plädiert für ein ausgewogenes und gutes Frühstück. Anna Inhofen (13) überlegt noch und genau wie bei Chantal, ist ihr Plakat noch nicht fertig.

Jeder Kandidat ist engagiert

Die Wahlplakate und Flyer ähneln denen der großen Politik sehr: Ein knackiger Spruch, ein charmantes Lächeln der Kandidaten. Dass sie ihr Ziel ehrgeizig verfolgen, ist für sie ganz klar. „Ich möchte, dass mein Stadtteil besser und schöner wird“, erzählt Philipp. „Und wenn ich das nicht ernst nehmen würde, bräuchte ich gar nicht hier sein“.

Dieses Engagement gefällt Ronja Schwarzer und Natalie Schlüter. Sie sind von Anfang an im Kinder-und Jugendforum und unterstützen jeden Kandidaten. „Wir wollen, dass sich mehr Kinder für ihren Stadtteil interessieren“, sagt Natalie Schlüter. Wenn das Modell des Kinder- und Jugendforums klappt, würde sich Anna Janßen freuen. „Mein Ziel ist es, dass wir irgendwann ein Jugendparlament in Gelsenkirchen haben“.

Jetzt heißt es: überzeugen

Wie bei einer politischen Wahl für Erwachsene wird auch im Kinder- und Jugendforum vorgegangen. Am 12. Januar stellen sich die Kandidaten für das „Spunk“ dem Publikum vor. Hier erklären sie ihr Wahlprogramm den Mitgliedern des Jugendtreffs. Bis zur Wahl am 19. Januar können die Wähler nun überlegen, welcher Kandidat ihre Vorstellungen von einem schönen Stadtteil am ehesten trifft.

Die Wahl erfolgt im „Spunk“. Wahlberechtigt sind alle Kinder und Jugendliche, die sich dort in ihrer Freizeit aufhalten. Sie werden im Geheimen ihren Kandidaten wählen. Die Drei mit den meisten Stimmen werden dann ins Kinder- und Jugendforum einziehen. Gemeinsam mit je drei weiteren Delegierten aus anderen Jugendtreffs werden sie das Forum erweitern.

Die Delegierten bekommen Aufgaben zugewiesen und sollen ihr Wahlziel umsetzten. Einmal im Monat trifft sich das Form zur Beratung. Unterstützt werden die Kinder und Jugendliche durch die Jugendförderung der Stadt.