Gelsenkirchen.

„GEsagt GEtan“ – so lautet das Motto des Kinder- und Jugendforums für Gelsenkirchen-Süd. Es ist ein ganz neues Modellprojekt, das die politische Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sicherstellen soll.

Der Wunsch nach mehr Partizipationsmöglichkeiten für Kinder bestand in der Gelsenkirchener Politik schon lange. Zwar gab es bereits den Weg, über die Jugendbeauftragten eines Bezirks den ersten Kontakt in die Politik zu knüpfen und über Sprechstunden mit dem Bezirksbürgermeister auch Anliegen hervorzubringen. Das neue Modellprojekt, das im April dieses Jahres im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie beschlossen wurde und von der Jugendförderung unterstützt wird, zielt allerdings auf eine parlamentarische Art der Beteiligung ab.

Selbst aktiv werden, etwas verändern, den Stadtteil verschönern – darum soll es im Kinder- und Jugendforum gehen. Alle Kinder und Jugendlichen im Alter von zehn bis 18 Jahren aus Neustadt und Ückendorf hatten die Möglichkeit sich als Kandidat zu bewerben oder zumindest online über die neun Mitglieder abzustimmen. Ein erster Wermutstropfen: Die Wahlbeteiligung lag nur bei zwei Prozent.

Jetzt haben sich die gewählten Mitglieder zum ersten Mal im Kinder- und Jugendbüro in den Räumen des Bauspielplatzes an der Bochumer Straße in Ückendorf getroffen. „Für mich ist es wichtig, dass man nicht nur meckert, sondern auch selbst etwas tut“, betont die 14-jährige Natalie Schlüter. Und so sehen das auch die anderen.

So weit, so gut. Aber von den neun Mitgliedern sind zum ersten Treffen nur vier erschienen. „Das ist wirklich schade“, findet die Sozialarbeiterin Mareike Petrozza, die die Projektleitung für das Kinder- und Jugendforum übernommen hat und auch bei zukünftigen Treffen dabei sein wird. Eigentlich sollte bereits ein Vorsitzender der Gruppe gewählt werden, doch aufgrund der geringen Teilnehmerzahl war das noch nicht möglich.

Dabei haben die Jugendlichen schon einige Ideen, was sie gerne im Stadtteil verändern möchten. „Mehr Treffpunkte für Jugendliche“, wirft der Älteste von den Mitgliedern Phil Almon (16) ein. Aber auch Schlagworte wie Sauberkeit, Sicherheit und Sanierungen fallen. Mit einem Budget von 2500 Euro soll das Jugendforum eigene Projekte entwickeln. „Es geht uns vor allem darum, dass die Kinder lernen selbstverantwortlich zu handeln“, erklärt Udo Reinmuth von der Jugendförderung, der das Forum unterstützt.

Am 16. Dezember wird die nächste Tagung im Jugendbüro stattfinden. „Wir hoffen natürlich, dass beim nächsten Mal auch die anderen kommen“, sagt Mareike Petrozza. Dann soll der Vorsitzende gewählt und Themenschwerpunkte für Projekte gesetzt werden. „GEsagt GEtan“ – ganz so einfach scheint es dann doch nicht zu sein.