Gelsenkirchen. Bei WAZ-Leser Andreas Stiehl aus Gelsenkirchen blieben zunächst die Hartz IV-Gelder für die Miete aus.

Die drohende Räumungsklage im Nacken, hat sich WAZ-Leser Andreas Stiehl an die Redaktion gewandt. Der Gelsenkirchener bekommt nach einem Herzinfarkt eine Teilrente und auch Hartz IV als Zuschuss, um seine Miete bezahlen zu können. Dem Staat auf der Tasche liegen wollte der 50-Jährige aber nicht, doch auch der Schritt in die verlockende Selbstständigkeit endete im Nichts: „Ich wollte mir mit einem Hausmeisterservice etwas dazu verdienen“ erzählt Andreas Stiehl traurig, „aber da kam überhaupt nichts rein“.

Was aber kam, waren Probleme. Denn obwohl er, wie Stiehl sagt, alle erforderlichen Unterlagen beim Integrationscenter für Arbeit nach der Abmeldung seines Gewerbes pünktlich eingereicht hatte, wartete seine Hausverwaltung (Spieker) vergeblich auf den Eingang der Januar-Miete. Mahnungen folgten. Und jede Menge Unmut – für das Integrationscenter für Arbeit (IAG) wie für dessen Kunden. Denn Andreas Stiehl vermutete, dass „die Sachbearbeiter zum wiederholten Male die Unterlagen verbummelt“ hätten und schaltete einen Anwalt ein, während die IAG-Kollegen um Dirk Sußmann „immer wieder Erinnerungsschreiben versandt hatten, weil noch Unterlagen in diesem Fall fehlten.“ Insbesondere der Verbleib des so genannten EKS-Formulars war strittig – aus dem Blatt geht hervor, welche Einnahmen und Ausgaben ein Kunde erzielt hat im abgelaufenen Jahr.

"Ich hatte schon die Räumungsklage vor Augen"

Wo letztlich die Wahrheit liegt, irgendwo in der Mitte vielleicht, bleibt offen. Nichtsdestotrotz hat sich die Sache jetzt in Wohlgefallen aufgelöst, nachdem sich die WAZ eingeschaltet hatte. „Wir haben nun alle Unterlagen zusammen“, sagte Dirk Sußmann von der IAG. Durch den Wegfall des Gewerbes benötigten wir nur noch den Rentenbescheid von Herrn Stiehl. Die Zahlung wird rückwirkend zum 1.1.2013 angewiesen.“

Andreas Stihl ist erleichtert: „Gott sei Dank. Ich hatte schon die Räumungsklage vor Augen und sah mich schon auf der Straße sitzen.“