Gelsenkirchen.

Abstrakte Farbflächen treffen auf gezeichnete Figuren und Köpfe aus Bronze und Ton. Die Ausstellung in der Galerie „werkstatt“ an der Hagenstraße 34 in Buer setzt auf Kontraste im Doppelpack. Die Gelsenkirchener Künstlerinnen Evelyn Krick und Barbara Ring eröffnen am heutigen Freitag um 19 Uhr ihre gemeinsame Ausstellung „Zwischen Abstraktion und Figuration“.

Kunst im Dialog – für die beiden Künstlerinnen kein Novum. In einer Ateliergemeinschaft setzten sie sich intensiv mit der Kreativität und den Gestaltungsmöglichkeiten der jeweils anderen auseinander. Jetzt stellen sie ihre Werke erstmals in der „werkstatt“ aus, zeigen Arbeiten im Kontrast, vor allem aber im respektvollen Dialog.

Erzählende Werke

An den Wänden dominiert farbintensive, leuchtende Malerei. Wild und kräftig flirren die Farbflächen und -strukturen von Barbara Ring, zarter, wolkiger kommen die Farbsetzungen von Evelyn Krick daher.

In der Auswahl der Malerei entschieden sich beide für die abstrakten Werke. Die Skulpturen und Objekte aber sind bei beiden klar figurativ. Barbara Ring zeigt blank polierte Bronzen, in denen sich eines ihrer wesentlichen Themen widerspiegelt: die Merkwürdigkeiten und Absonderlichkeiten unterschiedlichster Lebewesen. Das Fabulieren und Märchen erzählen und die Auseinandersetzung mit skurrilen, ungewöhnlichen Wesen nennt die Künstlerin selbst eine ihrer wichtigen Motivationen.

Skurrile Figuren

Ob Nashorn oder Giraffe, Hunde oder Eisbären, die Figuren vermitteln tierisches Vergnügen in ihrer ruppigen, schrägen Schönheit.

Schräge Vögel stellt auch Evelyn Krick mit ihren Keramiken vor. Ihre liebenswert skurrilen Figuren, echte Charakterköpfe allesamt, heißen Gisela, Erwin T. oder Marianne G. Sie alle erzählen Geschichten, Lebensgeschichten. Ihre Inspirationen entnimmt die Künstlerin der genauen Beobachtung im Alltag. Die Ton-Köpfe, darunter ein Zigarre rauchende Kubaner, sind teils farbig glasiert und faszinieren durch ihre raue, zerklüftete Oberfläche.

Eigens für diese gemeinsame Ausstellung schufen die beiden Künstlerinnen auch gemeinsame Werke, faltbare Leporellos nämlich. Was die eine mit einer abstrakten Farbfläche begann, vollendete die zweite mit der passenden Zeichnung. „Eine äußerst spannende Erfahrung“, wie beide betonen, mit ebenso spannenden wie ungewöhnlichen Ergebnissen.

Während Ring sich vor allem für kräftige Farbsetzungen entschied, wirken die Töne von Krick transparenter. Die anschließenden figuralen, fantasievollen Elemente gaben den jeweiligen Arbeiten dann Titel wie „Angler“ oder „Ali Baba“.