Gelsenkirchen..

Unterschiedlicher könnten zwei Künstler nicht sein. Rita Theis malt hauptsächlich abstrakte Bilder in offensiven Farben, während Michael Borowiak organische Keramiken formt – bunt trifft auf ursprünglich. Trotzdem oder gerade deshalb haben sich die beiden zusammen geschlossen, um gemeinsam eine Ausstellung auf die Beine zu stellen. „Form und Farbe“ eröffnet am Sonntag, 13. Januar, in den Räumen des Bundes Gelsenkirchener Künstler.

„Wir ergänzen uns“

Rita Theis und Michael Borowiak stecken noch mitten im Aufbau. In den Räumen an der Bergmannstraße 53 sind die Künstler gerade beim Aufbau – sie hängen Bilder an die weißen Wände und platzieren Plastiken vor dem Schaufenster. Die ersten Blicke ziehen die Kollagen von der Grafikerin und Malerin Rita Theis auf sich. Sie sind bunt, geradlinig und folgen doch keinem Muster. Davor reckt sich ein Keramikturm in die Höhe, mit einer Flamme an der Spitze, als würde er selbst brennen. Rußgeschwärzt ist er nur an einigen Stellen. „Ich arbeite mit der Rauchbrandtechnik – eine ursprüngliche Form des Keramikbrennens, fast steinzeitlich“, erklärt der Tonbildhauer Borowiak. Nicht nur die Kunsttechnik, sondern auch die Formen seiner figurativen Arbeiten haben einen Bezug zu alten Zeiten. „Ich arbeite viel mit Metaphern und Symbolen aus der Tierwelt und der Mythologie.“ Da balanciert der Kranich auf einem Schildkrötenpanzer, der auf einem Schädel sitzt. „Diese Skulptur nennt sich ,Hohes Alter’“, erklärt Borowiak. „Der Kranich und die Schildkröte stehen in der chinesischen Mythologie für das Alter.“

Moderner mag es dafür Rita Theis. „In dieser Ausstellung zeige ich Werke, die noch nie ausgestellt wurden.“ Darunter sind Acryl-Malereien auf Leinwänden, mal eckig, mal rund, die aus verschiedenen Zyklen stammen. Die Farben fallen sofort ins Auge: pink, grün, blau – Rita Theis liebt die satten Töne. Die Gelsenkirchener Künstlerin und der Düsseldorfer Keramiker lernten sich in einer Galerie einer Bochumer Künstlerin kennen. Da entdeckten sie schnell, das sie zwar unterschiedlich sind, sich aber gut ergänzen. „Weil unsere Kunst so gegensätzlich ist, können wir gut zusammen ausstellen“, erklärt Borowiak. „Das Zwei- und das Dreidimensionale ergänzt sich eben.“