Gelsenkirchen. Der Brand eines Strohlagers in Gelsenkirchen-Scholven hat von Montag- bis Dienstagabend die Feuerwehr auf Trab gehalten. Ein Großaufgebot von 130 Feuerwehrleuten hatte die Flammen zwar nach zwei Stunden unter Kontrolle, aber auch am Folgetag waren bis zu 40 Einsatzkräfte mit Löschen beschäftigt.
Meterhohe Flammen schlugen über eine große Fläche aufgestapelter Strohballen: Dieser Anblick bot sich Montagabend gegen 19.30 Uhr der Feuerwehr Gelsenkirchen im Stadtteil Scholven.
Durch die Stadtrandlage im sogenannten "wasserarmen Gebiet" war die Versorgung der Einheiten mit ausreichendem Löschwasser laut Feuerwehr ein arbeitsreiches Unterfangen. Das Wasser musste über lange Wegstrecken durch Schläuche zur Einsatzstelle geleitet werden. Die Entfernungen betrugen dabei mehrere hundert Meter. So war eine große Anzahl an Einsatzkräften nötig, um die Flammen zu löschen. Die Feuerwehr war mit insgesamt sechs Löschzügen, 31 Fahrzeugen und 130 Kräften aus Berufsfeuerwehr und freiwilliger Feuerwehr vor Ort.
Schutz eines Gastanks
Die ersten Feuerwehreinheiten, die vor Ort waren, bauten sofort eine Riegelstellung mit drei Strahlrohren auf, um einen 5000-Liter-Gastank vor den Flammen zu schützen und zu kühlen.
Die Bewohner des Bauernhofs verfolgten die Löscharbeiten aus sicherer Entfernung. Die Fläche der brennenden Strohballen betrug nach Feuerwehr-Angaben etwa 80 mal 15 Meter und war fünf Meter hoch. Im hinteren Bereich war ein provisorischer Regenschutz, der in voller Ausdehnung brannte. Die Strohballen, die noch nicht vom Feuer erfasst waren, konnten mit Traktoren aus dem Schadengebiet transportiert werden.
Nachlöscharbeiten dauern an
Nach zwei Stunden war der Brand durch das große Kräfteaufgebot unter Kontrolle. Die Dunkelheit und der böhige Wind erschwerten den Einsatzkräften die Arbeit. Nachdem die Flammen gelöscht waren, begannen die Kräfte mit dem Auseinanderziehen der heißen Strohballen. Auch am Dienstag waren den ganzen Tag über bis zu 40 Einsatzkräfte aus Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr damit beschäftigt die Strohballen, die in Brand geraten waren, abzulöschen.
Hierzu wurden auch dienstfreie Kräfte der Berufsfeuerwehr und Einsatzkräfte aus dem benachbarten Altendorf-Ulfkotte eingesetzt. Mehrfach mussten die Einsatzkräfte an der Einsatzstelle gegen frische Einsatzkräfte ausgetauscht werden. Die endgültige Ablöschung der brennenden Strohballen gestaltete sich bis zum Abend als chwierig, da die Strohballen mit schwerem Gerät des Technischen Hilfswerks auseinandergezogen werden mussten.
Hoher Sachschaden
Es entstand ein Sachschaden von etwa 150.000 Euro. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen kann eine Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund sucht die Polizei Zeugen, die zur fraglichen Tatzeit rund um den Tatort verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Hinweise bitte an 0209/365-7112 oder -8240/Kriminalwache.