Gelsenkirchen. . Stadt Gelsenkirchen bedankt sich bei Agenda21-Büro für die Arbeit im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Ausgelassen bewerfen sich Anna Janßen und Kira Fink mit Schneebällen. Es ist Ausdruck großer Freude. Freude über die Anerkennung ihrer Arbeit und ihres Engagements. Grund für die ausgelassene Stimmung der beiden Mitarbeiterinnen des Agenda21-Büros ist der Gewinn des Sonderpreises „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (BNE), der der Stadt Gelsenkirchen von der Unesco verliehen wurde. Erstmals wurde eine Kommune und kein Unternehmen ausgezeichnet.

Möglich wurde diese nationale Reputation durch die langjährige Arbeit des Agenda-Büros unter der Leitung von Werner Rybarski. Mit verschiedenen Projekten begeistern er und sein Team Kinder, Grundschüler sowie Schüler der Sekundarstufe zwei für außerschulische Bildungsangebote wie die Färbergärten oder die Kreativwerkstatt.

Städteübergreifendes Projekt mit Herten geplant

„Das ist einmalig, das findet man woanders nicht“, sagt Bildungsdezernent Manfred Beck und gratulierte Menschen wie Friedhelm Walden. Der Vorsitzende des Kleingartenvereins Trinenkamp hatte 2009 die Initiative ergriffen und die Gesamtschule Bismarck für eine Kooperation gewonnen, aus der das Unesco-Projekt der Färbergärten hervorgegangen ist. „Die Kinder haben Spaß und lernen etwas über Kleingärten, den Anbau von Gemüse und natürlich Farben, ohne dass sie merken, dass sie lernen“, sagt er. Anfangs zogen die Aktionen 14 Teilnehmer an, heute sind es über 50.

Auch in Zukunft sollen solche Ideen weiter gefördert werden, Ausruhen ist nicht. So starten im kommenden Jahr die Projekte „Waldwärts“ und die Mobilitätskampagne „Gut gemischt mobil“. Außerdem soll ein städteübergreifendes Projekt mit Herten anlaufen – ebenfalls eine einmalige Sache im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Preis hilft bei Akquise von Fördergeldern

Während diese Ideen schon vor der Preisübergabe entwickelt wurden, ist der Preis selbst laut Beck „ein Türöffner“. „Wir haben schon einige Angebote zur Unterstützung erhalten“, sagt er und Rybarski ergänzt schmunzelnd: „Bei der Verhandlung von Fördergeldern des Landes ist die Auszeichnung sicherlich auch hilfreich.“

Zudem solle eine strukturell bahnbrechende Idee dem Rat vorgeschlagen werden: Die VHS, die Stadtbibliothek und das Agenda-Büro sollen mit gemeinsamem BNE-Schwerpunkt unter dem Dach des Referats für außerschulische Bildung vereint werden. Gelingt dies, bekäme Gelsenkirchen einen weiteren Einzigartigkeits-Punkt.