Gelsenkirchen. . Nachdem die Baustelle an der Schwarzmühlenstraße seit zehn Wochen ruht, die Einschränkungen insbesondere für Fußgänger und Radfahrer dagegen geblieben sind, befürchtete der Bürgerverein Rotthausen schon, dass die Baustelle in die Winterpause geht.

„Seit zehn Wochen tut sich an dieser Baustelle gar nichts.“ Das ärgert nicht nur Georg Gerecht vom Bürgerverein Rotthausen, der die Untätigkeit ebenso wenig nachvollziehen kann, wie andere Rotthauser.

„In unseren Sprechstunden kann ich den Bürgern nicht vermitteln, warum eine Baustelleneinrichtung, die zurzeit nicht benötigt wird, nicht zurück gebaut wird“, schrieb Gerecht der WAZ.

Kontaminiertes Erdreich

Die Vorgeschichte: Mitte September wurde die Baustelle in Höhe der Zechenstraße eingerichtet, weil die Ele eine defekte Gasleitung reparieren wollte. Beim Ausheben der Baugrube klagten die Arbeiter des beauftragten Unternehmens über Übelkeit. Eine Bodenuntersuchung ergab: Im Erdreich befand sich Teeröl, vermutlich eine Altlast der ehemaligen Kokerei Dahlbusch.

Die Baustelle wurde also wieder geschlossen, ein Gutachter bestellt. Auch, um die Arbeitssicherheit zu checken. Das brachte auch Georg Gerecht in Erfahrung. Allerdings befürchtet er nun, dass die Baustelle, die seit Wochen verengte Fahrbahn und Einschränkungen für Fußgänger und Radfahrer mit sich bringt, jetzt obendrein in den Winterschlaf geraten könnte. Vor allem, nachdem er von Ele-Sprecher Peter Efing erfahren hatte, die Arbeiten würden Montag weiter gehen. Montag war vorgestern.

Die WAZ fragte bei der Stadt nach. Schließlich sind die Referate für Verkehr und Umwelt in die Ereignisse eingebunden. Hier gab es am Dienstag – nach einem Vor-Ort-Termin in Sachen Verkehrsführung – die Ankündigung: Mitte kommender Woche gehen die Arbeiten unter Auflagen weiter.

Arbeits- und Sicherheitsplan

Stadtsprecher Oliver Schäfer: „Der Gesundheitsschutz der Arbeiter und die Sicherheit der Anwohner haben höchste Priorität in einem solchen Fall.“ Das erkläre auch die Zeitverzögerung, denn: „Es war geboten, einen Altlastengutachter hinzu zu ziehen, der einen Arbeits- und Sicherheitsplan erstellt.“

Unabhängig von der Reparatur der defekten Gasleitung, für die die Arbeiter im zweiten Anlauf Schutzanzüge tragen, werden nach Informationen der Stadt vorsorglich Boden- und Grundwasseruntersuchungen im Auftrag der Dahlbusch AG durchgeführt. Um sicher zu stellen, dass keine weiteren Bereiche betroffen sind.

Nach Worten Schäfers beträgt die Bauzeit zwei Wochen. Der Verkehr wird in dieser Zeit einspurig an der Baustelle vorbeigeführt, ein Bauzaun für die Sicherheit der Fußgänger aufgestellt. Die schon vorhandene Ampel wird den Verkehrsfluss regeln.

Bürgerverein informiert auf seiner Homepage

Auf 200 Meter Länge wächst die Baustelle, wie Ele-Sprecher Peter Efing ankündigte. Der Grund: Es wurden noch weitere reparaturbedürftige Stellen an der Gasleitung entdeckt. Die werden logischerweise mitsaniert.

Drei Kopflöcher werden für die Arbeiten gegraben. Auf der Homepage des Bürgervereins sind aktuelle Meldungen zur Schwarzmühlenstraße inzwischen zu einer Art Bautagebuch geworden: www.rotthausen.de