Gelsenkirchen. .
Was wäre ein Flügel, wenn er nur so dastehen würde? Man muss ihn spielen, das ist klar. Das hätte auch der verstorbene Musiker, Kultur-Förderer und Flügel-Stifter Karl Riebe gewollt. Und so hat der Arbeits- und Freundeskreis Karl Riebes gemeinsam mit dem Kunstmuseum und dem Förderverein des Instituts hochkarätige Musiker angeworben, um in seinem Sinne ein besonderes Musikereignis auf die Beine zu stellen.
Im Rahmen der Reihe „Das andere Konzert“ der Gelsenkirchener Museums-Matineen, singt Opernsängerin Anke Sieloff am Sonntag, 2. Dezember, um 11.30 Uhr, im Kunstmuseum unter dem Titel „Barock trifft Jazz“. Begleitet wird sie von den Pianisten Valtteri Rauhalammi und Christian Schnarr auf dem Flügel und am Keyboard.
Ort für Kammermusik schaffen
Dieses Konzert wäre kein anderes, wenn es nicht eine Besonderheit gäbe: „Es vereint alte Musik und moderne Klänge“, verspricht Hans-Jörg Loskill, ehemaliger Kulturredakteur und Weggefährte Karl Riebes, der die Veranstaltung organisiert und moderiert. Das Ziel der Reihe: Aufmerksamkeit auf die regionale Musikszene lenken sowie Ort und Rahmen für Kammermusik zu schaffen.
So widmet sich der erste Teil des Programms Opernarien Georg Friedrich Händels, während der zweite aus Jazz-Variationen besteht. Alt trifft auf Neu, Klassisches auf Populäres, Händel auf Gershwin. Wie lässt sich das vereinen?
„Inhaltlich sind die Musikrichtungen nicht weit voneinander entfernt“, erklärt Anke Sieloff, Sopranistin des Musiktheaters im Revier (MiR). „Der Puls ist bei Händel und im Jazz ähnlich.“ Neben ihrer klassischen Ausbildung hat Anke Sieloff auch Erfahrung mit modernem Gesang: Sie sang Musicals wie die „Hexen von Eastwick“ aber auch klassische Opern wie „La Traviata“.
Volksbank als Sponsor
Daher war sie gleich von der Idee überzeugt, die „Genres aufzusprengen“, wie Hans-Jörg Loskill formuliert. „Außerdem hatte ich immer schon eine Schwäche für Jazz-Songs“, meint Anke Sieloff.
Mit der Volksbank Ruhr Mitte hat die Veranstaltung einen Förderer gefunden – für die kommenden drei Jahre. So steht die Veranstaltung auf festen Beinen und so könne auch gewährleistet werden, dass jeder dem Konzert lauschen kann, denn: der Eintritt bleibt frei. Auf dem Programm stehen unter anderem Händels Opernarien „Crude furie“ aus „Xerxes“, „Dopo notte“ aus „Ariodante“ oder die geistliche Arie „Dank sei dir, Herr“.
Im Jazz-Teil singt Anke Sieloff „My funny Valentine“, „Cry me a river“ oder „God bless the child“. Auch ein Bach-Choral wird in einer Jazz-Bearbeitung zu hören sein – als Klavier-Solo von Christian Schnarr. Anderthalb Stunden wird die Sopranistin singen – ein ehrgeiziges Programm. Hans-Jörg Loskill ist überzeugt: „In Anke Sieloffs Stimme fließen die beiden Epochen ideal zusammen.“
Info: Da das Konzert im Ausstellungsraum des Kunstmuseums stattfindet, ist die Platzanzahl auf 99 begrenzt, erklärt Museumsleiterin Leane Schäfer. Besucher sollten also möglichst früh vor Ort sein, um noch einen Platz zu ergattern. Der Eintritt ist frei.