Gelsenkirchen. 150 Gäste feierten am Freitagmorgen das zehnjährige Bestehen der Bergbausammlung. Ein Highlight ist der nachgebaute Stollen im Keller an der Belforter Straße.
„Als wir vor zehn Jahren angefangen haben, war keiner von uns überzeugt, dass diese Bergbausammlung überleben wird“, sagt Karlheinz Rabas.
Als Kopf der Bergbausammlung war er vom ersten Tag an dabei. Nun kann die Sammlung auf zehn Jahre zurückblicken. Zum Festakt kamen 150 Gäste, darunter auch viele ehemalige Bergmänner.
Schätze aus dem ganzen Ruhrgebiet
Die Geschichte der Bergbausammlung begann mit der Umnutzung des Stadtteilarchivs Rotthausen und dem Heimatbund Gelsenkirchen. Die Idee war, alle Bergbaustücke aus den Archiven in eine separate Sammlung zu gliedern. So gründeten ehrenamtliche Helfer die Bergbausammlung Rotthausen. Ein paar Grubenlampen und hauptsächlich Bücher umfasste damals das Archiv in den Räumen des Forsthauses. „Als die Regale unter der Last der Bücher zusammenbrachen, merkten wir, dass wir mehr Platz brauchten“, erzählt Karlheinz Rabas.
Die Sammlung vergrößerte sich schnell. Schätze von stillgelegten Zechen aus dem ganzen Ruhrgebiet und Materialien, vor allem aus Privatbesitz, fanden ihren Platz in der Sammlung.
Bergbausammlung
Innerhalb kürzester Zeit wurden die zwei Räume zu klein. Dank Wilhelm Tax von der GfW (Gesellschaft für Wohnungsbau) kam die Lösung. Er stellte dem Verein ein großes Lokal an der Belforter Straße 20 zur Verfügung. Mit einem gemeinsamen Konzept der Firma „Komplex“ zog die Sammlung im April 2009 um. Die Ausstellungsstücke hatten nun genug Platz.
"Ich bin ein Kind des Ruhrgebiets"
In Zusammenarbeit mit dem Förderverein „Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier“ wurden immer mehr Ausstellungsexemplare herangeschafft und die Fläche mit dem Nachbau einer Bergmannsküche ergänzt. Beim Festakt zum Zehnjährigen sagte Bürgermeisterin Gabriele Preuß: „Ich bin ein Kind des Ruhrgebiets und meine Großväter waren auch Bergmänner. Wenn meine Kinder durch diese Ausstellung gehen, sehe ich, wie neugierig sie sind“.
Die ganz jungen Besucher dürfen sich dort gerne als Bergmann fühlen. „Kinder können in einen Nachbau der Dahlbusch-Bombe kriechen und demnächst auch mit dem Abbauhammer aktiv werden“, erzählt Rabas. Neben u.a. Bergmannsgeschirr und Arbeitsgeräten sowie Andenken von Zechen aus dem ganzen Revier ist der begehbare Stollen im Keller das Highlight. „Wir arbeiten immer weiter an unserer Ausstellung, und dank Spenden wird die Arbeit hoffentlich noch viele Jahre weitergehen.“